Das Konjunkturbarometer des Ifo-Instituts steigt zum zweiten Mal in Folge, trotz noch nicht überwundener Corona-Pandemie und Russlands Angriff auf die Ukaine. Für Wirtschaftsexperten ist das überraschend.
Die deutsche Wirtschaft zeige sich trotz Krieg, Materialengpässen und Inflation erstaunlich robust, so Clemens Fuest, Präsident des Münchner Ifo-Instituts, als er zu Beginn der Woche das Ergebnis der aktuellen Umfrage unter rund 9.000 deutschen Top-Managern vorstellte. Danach gebe es keine Anzeichen für eine Rezession, der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg von 91,9 auf 93,0 Punkte. Das Handelsblatt berichtete, dass die meisten Führungskräfte zufriedener mit ihrer Geschäftslage seien und die Aussichten etwas weniger skeptisch beurteilten als zuletzt.
Weniger optimistisch äußern sich die Chef-Ökonomen der großen Banken. Sie bezweifeln, dass sich die Wirtschaft im zweiten Halbjahr 2022 stärker beleben wird. Gründe dafür sind die Preissteigerungen und Lieferengpässe durch den Ukraine Krieg und Chinas Kampf gegen die Corona-Pandemie. Auch die Bundesbank sieht weitere Probleme durch die hohe Inflation und eine Abschwächung der Auslandsnachfrage auf die deutsche Exportwirtschaft zukommen. Die von ihr befragten Unternehmen erwarten den Höhepunkt der Lieferketten-Probleme im zweiten Quartal. Auch wenn sich die Lage danach langsam bessere, werden Produktionsverluste noch bis 2024 erwartet.