Beim Einkauf im Supermarkt gibt es durch verschiedene Ökolabel immer mehr Transparenz hinsichtlich klimafreundlicher und nachhaltiger Produkte. 

Auch in der Tourismusbranche wird viel über klima- und umweltfreundliche Reisen diskutiert. Aber wie soll der Kunde erkennen, welcher Veranstalter es ernst meint und welche Reise nach umweltfreundlichen Kriterien zusammengestellt wurde?

Zur Zeit kann leicht der Eindruck entstehen, dass jeder Reiseveranstalter, jedes Hotel und jede Fluggesellschaft ihre eigenen Richtlinien für mehr Nachhaltigkeit erstellt. Das ist nicht hilfreich, sondern eher verwirrend. Das Institut „GlobalData“ hat 2021 Konsumenten danach befragt und herausgefunden, dass 75 Prozent der Befragten der Meinung sind, dass die heutigen Nachhaltigkeitskennzeichnungen und -zertifizierungen wenig Klarheit hinsichtlich der Umweltkriterien schaffen. Sie fordern mehr Transparenz.

Wer eine Pauschalreise im Reisebüro bucht, kann trotz eines Gütesiegels im Katalog nicht wirklich beurteilen, ob die Anbieter der einzelnen Bausteine (Flug, Hotel, Transport, Essen, Abfallbeseitigung etc.) wirklich grün denken und verantwortlich handeln. Die Vielfalt der Öko-Label ist eher verwirrend und kann alles oder nichts bedeuten. Die Verbraucher fordern daher weniger Aufkleber, dafür mehr Verantwortungsbewusstsein und mehr Transparenz für umweltbewusstes Denken und Handeln, auch bei möglichen Partnern. 

Ein gutes Beispiel ist das Reservierungsportal Booking.com, das seit 2021 ein „Travel Sustainable Badge“ an Hotels in seinem Reservierungssystem vergibt, die sich zu Nachhaltigkeitspraktiken wie den Verzicht auf Einwegplastik oder die Nutzung erneuerbarer Energien verpflichtet haben. Nur so kann es funktionieren. Für den Buchenden muss transparent sein, welche Dienstleister ein Gütesiegel verdienen. Und das hilft nicht nur der Umwelt, sondern steigert auch den Umsatz der Anbieter.

(red)