Auch nach dem Ende der Homeoffice-Pflicht finden die meisten Meetings digital statt. Daten aus der Konstanzer Homeoffice-Studie zeigen, dass diese Form der Kollaboration und Kommunikation als sehr effizient und wenig belastend wahrgenommen wird. Unternehmen müssen nun den Übergang zu einer hybriden Meetingkultur gestalten.

Eine Forschungsgruppe an der Universität Konstanz unter Leitung von Professor Dr. Florian Kunze untersucht seit zwei Jahren die Veränderungen der Arbeitswelt seit dem Beginn der Corona-Pandemie durch eine fortlaufende Befragung einer repräsentativen Auswahl der erwerbstätigen Bevölkerung. Daraus wollten die Forscher ein Bild von der Transformation hin zu einer hybriden Arbeitswelt gewinnen. Die jetzt vorliegenden Ergebnisse aus der Erhebung Anfang April 2022 zu den Veränderungen der Meetingkultur wurden vor kurzem vorgestellt. Das Portal „Haufe online“ berichtete zuerst.

Nachdem im März 2022 die Homeoffice-Pflicht endete, konnten Unternehmen auch im Meeting-Bereich frei wählen, ob sie ihre Tagungen in Präsenz oder in hybriden bzw. vollständig digitalen Formen abhalten wollten. Es ergibt sich nun für Führungskräfte und Unternehmen die Herausforderung, ihre Meetings zukünftig in einer hybriden Arbeitswelt zu gestalten – vorausgesetzt die technische Ausstattung des Unternehmens ist dazu geeignet. Die wichtigsten Ergebnisse der Befragung: 

  • Auch nach dem Ende der Homeoffice-Pflicht überwiegt die digitale Arbeit. Ähnlich ist es im Tagungsbereich: bei 48 Prozent der Firmen fand die Mehrzahl der Meetings digital statt, bei knapp einem Drittel (31 %) in hybrider Form. Nur bei 21 Prozent der Befragten gab es überwiegend Präsenzmeetings. Dies zeigt, dass die lange Phase des komplett digitalen Arbeitens während der Pandemie stark nachwirkt und sich zumindest bei der Form der Kommunikation und Kollaboration in den Unternehmen festgesetzt hat.
  • Im Gegensatz zu der in vielen öffentlichen Debatten diskutierten „Zoom-Müdigkeit“ zeigt sich in der Befragung ein anderes Bild, wenn die Teilnehmenden digitale und Präsenzmeetings direkt vergleichen sollten: Die Mehrheit empfand digitale Meetings als sehr effizient (54 %) und wenig belastend (63 %). Mehr als ein Drittel (43 %) bevorzugt digitale Meetings, nur 28 Prozent präferieren Präsenzmeetings. 
  • Bei der Frage nach den technischen Voraussetzungen für hybride Meetings und Arbeitsformen ergab sich ein positives Bild: über 80 Prozent der Befragten bezeichneten die technische Ausstattung in ihrem Unternehmen als gut oder besser, nur 17 Prozent bewertete sie als mangelhaft.

Fazit der Befragung: Die Meetingkultur in der Mehrzahl der Unternehmen ist weiterhin stark digital geprägt, auch nach dem Ende der Homeoffice-Pflicht. Die meisten Mitarbeiter sehen darin eher einen Vorteil, da sie digitale Meetings als effizient und wenig belastend wahrnehmen. Grundvoraussetzung für eine hybride, digital geprägte Arbeitswelt ist aber eine moderne technische Ausstattung.

Quelle: Konstanzer Homeoffice Studie