Es ist ein Trend, der in der Zeit der Corona-Pandemie einen Aufschwung erlebt hat. Viele Arbeitnehmer/innen haben erstmals erfahren, dass sie ihre Aufgaben nicht nur in einem Büro erledigen können, sondern unter bestimmten Bedingungen vom Home Office oder von (fast) jedem beliebigen Ort aus. Daher die Bezeichnung „Anywhere Workers“, über die eine Studie jetzt genauere Erkenntnisse verspricht.
Angestellte, die von beliebigen Orten aus arbeiten, gehören sehr oft zur Generation der Millennials, haben große Berufserfahrung und verdienen gut, zeigt eine Umfrage des Online-Marktplatzes „Fiverr International„. Ein weiteres Merkmal: Sie reisen gern und weitaus häufiger als die, die täglich ins Büro gehen. Die zweite „Anywhere Worker Study“ basiert auf den Antworten von 2.000 Befragten, die Portugal, Spanien, Indonesien, Mexiko, die USA und Italien als Arbeitsort gewählt haben.
Die Bewegungseinschränkungen zur Zeit der Pandemie haben die globale Arbeitswelt verändert, Remote-Arbeit gewinnt weiter an Bedeutung. Anywhere Workers integrieren Arbeit und Reisen nahtlos in ihren Lebensstil, angetrieben von einer Vielzahl von Motiven, die von der Suche nach Flexibilität, Spannung und Abenteuer bis hin zur Flucht aus den Grenzen traditioneller 9-5-Arbeitsumgebungen oder der Bewältigung persönlicher Lebensübergänge reichen.
Über 80 Prozent der Befragten wollen diesen Lebensstil bis zu fünf Jahre lang beibehalten. 83 Prozent der Anywhere Workers ziehen mindestens alle sechs Monate um, was einem Anstieg von zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Auch gehören immer mehr Frauen zu dieser Gruppe, da sie Wert auf Flexibilität und Autonomie legen. Das ist für 36 Prozent der weiblichen Befragten ein Motiv (bei Männern sind es 33 Prozent). 34 Prozent der Frauen entscheiden sich für diesen Lebensstil, um sich von traditioneller 9-5-Arbeit zu befreien (bei den Männern 31 Prozent). Entscheidend für Männer und Frauen: Sie wollen die Kontrolle über ihre Arbeitsbedingungen und ihre Karriere behalten und gleichzeitig ihr Leben genießen und bereichern.
Eine wichtige Voraussetzung für Remote-Arbeit scheint eine gute Ausbildung bzw. große Berufserfahrung zu sein. 94 Prozent der Arbeitnehmer, die sich für das „Überall-Arbeiten“ entschieden haben, können sich über höhere oder zumindest stabile Einkommen freuen. Der Anteil der Anywhere Worker, die in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind, ist im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent gesunken. Europa und die USA sind ihre bevorzugten Arbeitsorte, Spanien ist das beliebteste Zielland, gefolgt von Portugal und Australien.
(red)