Die Deutsche Bahn (DB) hat sich die Erneuerung der Schieneninfrastruktur und der Bahnhöfe zur Aufgabe gemacht. In den kommenden drei Jahren sollen weitere Hochleistungskorridore entstehen, um im Verbund der europäischen Eisenbahnen nicht ins Hintertreffen zu geraten. 

Die Bahngesellschaften der Nachbarländer beschweren sich nämlich zunehmend, dass ausgerechnet Deutschland den Ausbau eines europäischen Hochleistungsnetzes behindert.

Um mehr Verkehr auf der klimafreundlichen Schiene zu ermöglichen und gleichzeitig Qualität und Pünktlichkeit zu steigern, erneuert die DB im Jahr 2025 zwei weitere Korridore: Hamburg–Berlin und Emmerich–Oberhausen. Eine der meistfrequentierten Strecken im Personenverkehr sowie eine wichtige Güterverkehrsachse zählen damit künftig zu den modernsten und leistungsfähigsten Strecken Deutschlands.

Der Korridor Hamburg–Berlin – mit täglich 30.000 Fahrgästen in den Fernzügen Spitzenreiter unter den Städte-Direktverbindungen in Deutschland – wird für die sogenannte Generalsanierung von Juni bis Dezember 2025 für den Zugverkehr gesperrt. In dieser Zeit bündelt die DB auf der rund 280 Kilometer langen Strecke zahlreiche Arbeiten an Gleisen, Weichen und Oberleitungen und bringt die Ausrüstung für den digitalen Bahnbetrieb der Zukunft weiter voran, unter anderem durch die Modernisierung von Stellwerken. Auch die Bahnhöfe an dieser Strecke werden komplett saniert. 

Der Ausbau der Strecke Emmerich–Oberhausen als Teilstück der europäischen Transport-Schlagader Rotterdam–Genua soll dazu beitragen, mehr Güterverkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern und ein europaweites Hochleistungsnetz zu schaffen. Der Ausbau der 72 km langen Strecke kann nur in Teilstücken von November 2024 bis Juni 2026 erfolgen, da die Strecke nicht komplett gesperrt werden kann. Die vielen internationalen Güterzüge lassen sich nicht komplett auf die vorhandenen Umleitungstrecken verlagern. Es wird zu Behinderungen im eingleisigen Betrieb kommen, zugleich mit der Sanierung der bestehenden Anlagen wird ein drittes Gleis gebaut. 

Mit der Generalsanierung der hochbelasteten Korridore startet die DB im Jahr 2024 auf der Strecke zwischen Frankfurt/Main und Mannheim, der sogenannten Riedbahn. Bis 2030 will die DB pro Jahr mindestens zwei weitere Korridore anpacken. Auswahl und Priorisierung der Strecken erfolgen in enger Abstimmung mit dem Bund und seinen Behörden sowie den Eisenbahnverkehrsunternehmen.
(red)

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