Wissenschaftler in Europa und den USA arbeiten daran, künftige Rechenzentren in den Weltraum zu verlagern. Hintergrund ist die Prognose, dass die globale Nachfrage nach Rechenkapazität in den nächsten Jahren voraussichtlich um etwa 20 Prozent pro Jahr steigen wird.

High-Tech-Unternehmen wie Apple, Google oder Microsoft geben schon jetzt jährlich Milliarden aus, um die Rechenkapazität für KI zu erhöhen. Rechenzentren, die für Hochleistungsrechner und KI gebaut werden, benötigen den Experten nach jedoch viel mehr Strom als Standardanlagen. Dadurch entstehe außerdem viel mehr Wärme, was zu einem weiteren erheblichen Anstieg des Strombedarfs für Flüssigkeitskühlanlagen führe.

Ein Ausweg könnte die Verlagerung der Rechenzentren in den Weltraum sein. An geeigneten Positionen könnten sie dort rund um die Uhr mit Solarstrom versorgt werden. Im Schatten wiederum ist es dort so kalt, dass die Kühlung der Server ohne großen Energieaufwand möglich wäre.

Die EU arbeitet mit dem Projekt ‚Ascend‘ ebenso an einer solchen Lösung wie die US-Firma Lumen Orbit, die noch in diesem Jahr einen Prototypen bauen möchte, sagt der Wissenschaftler Domenico Vicinanza von der Anglia Ruskin University. Dieser soll riesige Mengen an Rohdaten von anderen Satelliten empfangen und diese mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) für die Übertragung zur Erde komprimieren, wobei viel weniger Bandbreite benötigt werde als üblich.

Bereits im Sommer 2024 kam eine Studie, an der das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt sowie die Luft- und Raumfahrtunternehmen Ariane, Airbus und Thales Alenia beteiligt waren, zu dem Schluss, dass Rechenzentren im Weltraum wirtschaftlich und ökologisch machbar seien, vorausgesetzt die Emissionen von Trägerraketen könnten um etwa das Zehnfache reduziert werden.

(red)

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