Der Verband Deutsches Reisemanagement (VDR) hat erste Ergebnisse der jährlichen Studie „VDR-Geschäftsreiseanalyse 2024“ veröffentlicht. Drei große Themen werden auch in naher Zukunft ganz oben auf der Agenda deutscher Travel Manager stehen: Prozessoptimierung, Nachhaltigkeit und Umweltschutz sowie Reisesicherheit.

Für alle befragten Mobilitätsverantwortlichen, unabhängig von der Größe des Unternehmens, ist die „Prozessoptimierung“ das wichtigste Themenfeld. Denn die Komplexität der Aufgaben rund um die geschäftliche Mobilität steigt und neue Aufgaben kommen hinzu. Um Prozesse effektiv zu gestalten, werden sie immer mehr zu Managern an den Schnittstellen zwischen den Bereichen Personal, Einkauf, Finanzen und IT.

Im Hinblick auf umweltbewusstes Handeln und die ab diesem Jahr umzusetzenden Vorgaben der EU-weiten „Corporate Sustainability Reporting Directive“ ist das Thema „Nachhaltigkeit“ bei der Themenrelevanz in den Unternehmen mittlerweile auf Platz 2 gerückt. Dicht gefolgt von dem Aspekt „Sicherheit“, der weiterhin eine zentrale Rolle bei Geschäftsreisen darstellt.

Das Thema Künstliche Intelligenz (KI) wird zwar viel diskutiert, aber ihr Stellenwert wird unterschiedlich bewertet. Vor allem in großen Unternehmen wird KI zur Prozessoptimierung genutzt, bedingt durch die höhere Komplexität der Reiseprozesse in großen Firmen. Dort bringt ihr Einsatz deutliche Vorteile bei Einsparungen oder der Vereinfachung der Prozesse. Nur ein Drittel der kleineren Firmen dagegen setzt bisher auf die Unterstützung durch KI.

Remote Work und vor allem Home Office sind in deutschen Unternehmen nicht mehr wegzudenken. Alle befragten Firmen erlauben ihren Mitarbeitenden zumindest teilweise  das Arbeiten von Zuhause oder von einem Ort innerhalb Deutschlands, 43 Prozent sogar im Ausland (weitere 33 Prozent planen es).

Bei der Wahl des Aufenthaltsortes zeigen sich insbesondere die größeren Unternehmen flexibel, denn 39 Prozent geben ihren Angestellten weltweite Wahlfreiheit. Kleinere Firmen konzentrieren sich eher auf die EU. Die maximale Dauer variiert stark, von zwei Wochen bis über 60 Tage – hierbei spielen gesetzliche Vorgaben und Versicherungsfragen eine große Rolle. Insgesamt sind Auslandsaufenthalte bis 30 Tage in fast der Hälfte der Unternehmen, die Arbeit aus dem Ausland erlauben, möglich. Diese Entwicklung zeigt, dass eine große Nachfrage nach flexiblen Arbeitsplätzen besteht und Unternehmen diesen Trend erkannt haben. Denn Maßnahmen zur Mitarbeiterzufriedenheit und Talentgewinnung kommen dem Unternehmen zugute und steigern letztendlich die Produktivität.

Digitalisierung, KI, neue Werte und damit verbunden flexible Arbeitswelten sowie steigende umweltbezogene Anforderungen erweitern das Aufgabenfeld des Travel Managers neben dem ursprünglichen Schwerpunkt „Buchung und Abwicklung von Geschäftsreisen“. Jeweils 80 Prozent der Befragten nannte auch das Fuhrpark- und das Dienstwagenmanagement als ihre Aufgabe. Dazu kommen weitere Mobilitätsthemen wie das Pendeln, das Ausweiten einer Geschäftsreise durch „Blended Travel“ oder das Mobilitätsbudget.

Wie die Umsetzung eines ganzheitlichen Mobilitätsmanagements im Unternehmen gelingen kann, welche Schnittstellen und Prozesse berücksichtigt werden müssen und welche Chancen entstehen, erarbeitet aktuell die VDR-Projektgruppe „Ganzheitliche Mobilität“. Zudem wird dieses Thema auch auf der bereits ausgebuchten VDR-Jahrestagung vom 3. bis 5. Juni ausführlich beleuchtet.

Quelle: VDR