Im vergangenen Jahr erreichten die internationalen Touristenankünfte in Europa nach Angaben der European Travel Commission (ETC) erstmals das Niveau der Vor-Corona-Zeit. Anfang dieses Jahres setzte sich dieser positive Trend fort.

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wuchsen die internationalen Ankünfte um 4,9 Prozent, die Zahl der Übernachtungen um 2,2 Prozent.

Trotz der weltweiten Unsicherheit durch geopolitische Spannungen und neue US-Zölle ist die Nachfrage im europäischen Tourismus auch in dieser Saison leicht steigend. Dabei zeigen sich zwei Trends: Es werden vorwiegend Ziele mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis gesucht und die Nachfrage nimmt auch außerhalb der Spitzenzeiten zu.

  • Im ersten Quartal 2025 waren vor allem die Winterziele Slowakei und Norwegen stark gefragt. Dort stieg die Zahl der Ankünfte um 14,3 Prozent beziehungsweise 13,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Norwegen meldete durch längere Aufenthalte auch einen Anstieg der Übernachtungen um 15,3 Prozent.
  • Italien konnte seinen Ruf als preiswertes Skiziel in den Alpen erneut behaupten, mit einem Plus von acht Prozent bei den Übernachtungen im Vergleich zu Österreich (-3,5 %) und der Schweiz (+4,5 %).
  • Mittel- und Osteuropa erholten sich stark, angeführt von Lettland mit einem Plus von 27,8 Prozent bei den Ankünften. Der Grund ist vor allem die verbesserte Verkehrsanbindung und Erreichbarkeit des Landes.
  • Zufrieden stellende Ergebnisse erzielten in diesem Winter auch die südlichen und mediterranen Reiseziele. Das milde Klima lockte z.B. in den ersten beiden Monaten des Jahres über 10 Millionen Reisende nach Spanien.
  • Zypern (+15,4 %) und Malta (+12,6 %) profitierten von der wachsenden Nachfrage nach Reisen außerhalb der Hochsaisonzeiten.

Neue US-Zölle werden in diesem Jahr voraussichtlich Herausforderungen für den transatlantischen Reiseverkehr darstellen. Europa bereitet sich auf einen möglichen Rückgang der amerikanischen Besucher vor. Obwohl Europa nach wie vor ein führendes Fernverkehrsziel ist, können Schwankungen des Euro/US-Dollar-Wechselkurses und steigende Reisekosten die US-Nachfrage abschwächen.

Dieser Rückgang ist gravierend, da die USA vor der Pandemie neun Prozent der weltweiten Reisen ausmachten und die Amerikaner 2024 für mehr als ein Drittel der Langstreckenankünfte in Europa sorgten.

Die ETC prognostiziert für dieses Jahr angesichts des wirtschaftlichen Drucks in vielen Herkunftsländern und der Preise für touristische Dienstleistungen, die weit über dem Vor-Pandemie-Niveau liegen, dass Reisende vor allem nach günstigen Angeboten Ausschau halten werden. Davon profitieren insbesondere Niedrigpreisländer wie Rumänien, während teurere Reiseziele wie Island mit Rückgängen rechnen müssen.

Den vollständigen ETC-Report „European Tourism: Trends & Prospects“ finden Sie hier:

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