Niemand kann derzeit voraussagen, ob im kommenden Winter die Corona-Infektionen wieder ansteigen werden. Das wichtigste Mittel im Kampf gegen die Pandemie ist die schnelle und verlässliche Testung. Dabei kann eine neue Entwicklung des Fraunhofer Instituts wichtige Hilfe leisten.
Schnelligkeit oder Genauigkeit? Was Corona-Tests angeht, musste man sich bisher zwischen diesen beiden Varianten entscheiden. Damit könnte künftig Schluss sein: Der „Pathogen Analyzer“ verbindet die Vorteile von PCR-Test und Antigen-Schnelltest – er liefert bereits nach 20 bis 40 Minuten ein verlässliches Ergebnis. Eine Demo-Version des Systems wird auf der Messe Medical Mitte November in Düsseldorf vorgestellt.
Darüber hinaus kann der speziell entwickelte Testchip gleichzeitig bis zu elf andere Krankheitserreger nachweisen. Daniel Reibert, Wissenschaftler am Fraunhofer IPT: „Unser Multiplexing-Ansatz erhöht zum einen die Verlässlichkeit, zum anderen ermöglicht er es, bis zu zwölf verschiedene Virenarten gleichzeitig mit einer Probennahme und einem Chip nachzuweisen. Da wir das System als Baukastensystem entwickelt haben, lässt es sich schnell an neue Pathogene anpassen.“
Entwickelt wurde der „Pathogen Analyzer“ in Zusammenarbeit mehrerer Fraunhofer-Institute. Eine der Herausforderungen lag darin, die späteren Herstellungsprozesse des Tests mitzuentwickeln und sie preisgünstig zu gestalten – schließlich soll der Test in Serie hergestellt nicht mehr als einen Euro kosten.