Für Menschen mit Asthma oder anderen Vorerkrankungen der Lungen können berufliche oder private Reisen in bestimmte Städte rund um den Globus gefährlich werden. Speziell für diese Personengruppe, aber auch für alle anderen ist es wichtig, vorab zu wissen, welcher Grad an Luftverschmutzung sie in ihrem Reiseziel erwartet.

Im Jahr 2019 lebte nur 1 Prozent der Weltbevölkerung in Orten, wo die globalen Luftqualitätsrichtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eingehalten wurden. Diese Richtlinien sollen Menschen vor den schädlichen Auswirkungen der Luftverschmutzung schützen und decken eine Reihe von Luftschadstoffen ab, darunter Feinstaub, Ozon, Stickstoffdioxid, Schwefeldioxid und Kohlenmonoxid.

Von den sechs häufigsten Luftschadstoffen gelten Feinstaubpartikel mit einem Durchmesser von 2,5 Mikrometern oder weniger (PM2,5) als am schädlichsten für die menschliche Gesundheit. Sie kommen häufig in der Atmosphäre vor und können ein breites Spektrum an gesundheitsschädlichen Auswirkungen haben, wie z. B. Herzerkrankungen, Schlaganfall, Lungenkrebs und chronische Atemwegserkrankungen.

Eine Grafik, basierend auf dem Weltluftqualitätsbericht von IQAir zeigt auf einen Blick die durchschnittlichen PM2,5-Konzentrationen in ausgewählten Großstädten rund um den Globus für das Jahr 2022, ausgedrückt in Mikrogramm pro Kubikmeter (μg/m³). Die WHO hat die zulässigen Grenzwerte für PM2,5 auf einen Jahresdurchschnitt von 0-5 μg/m³ festgelegt.

Laut dem Weltluftqualitätsbericht von IQAir lagen im vergangenen Jahr nur 13 Länder oder Gebiete unter der empfohlene PM2,5-Grenze, darunter Australien, Finnland, Puerto Rico, Island, Bermuda und Guam, während fast 14 Prozent der Länder die in einer vierstufigen Skala festgelegte „Höchstgrenze“ von 35 μg/m³ überschritten, darunter Länder wie Tschad, Indien, Pakistan, Katar und Nigeria. In diesen Ländern ist die Sterblichkeitsrate, die nicht auf Unfälle zurückzuführen ist, nicht mehr linear ansteigend messbar.

Viele Länder und Städte in Europa und Nordamerika haben in den letzten Jahren gute Fortschritte bei der Verbesserung der Luftqualität erzielt. Dazu gehört auch die Volksrepublik China, die bislang zusammen mit Indien regelmäßig Spitzenreiter bei der dreckigsten Atemluft war. Laut dem IQAir-Bericht wurde in Peking im letzten Jahr eine durchschnittliche Feinstaubkonzentration von 29,8 μg/m³ gemessen, 2018 lag sie noch sie bei 50,9 μg/m³! Der Haken an der Sache: Es handelt sich dabei um Jahresdurchschnittswerte, die nichts darüber aussagen, dass es zu bestimmten Jahreszeiten und Wetterbedingungen zu extremer Luftverschmutzung kommen kann, die eine Gefährdung der Gesundheit darstellt.

Die aktuell drei Städte mit der schlimmsten Luftverschmutzung sind Kairo (47,4 μg/m³), Mumbai  (46,7 μg/m³) und Dubai (43,7 μg/m³). Die Gründe sind vielfältig, allerdings gehört alles, was für unsere Lebensqualität unabdingbar sind, wie industrielle Aktivitäten, Verkehr, Energieerzeugung und landwirtschaftliche Praktiken, auch auch zu den Hauptverursachern der Luftverschmutzung

Die Grafik für den schnellen Überblick finden Sie unter: 

Bild von Jürgen Jester auf Pixabay