Das Arbeiten am heimischen Küchentisch ist bequem, trübt aber womöglich die beruflichen Erfolgsaussichten. Denn wer im Homeoffice arbeitet, erhält seltener Gehaltserhöhungen und wird seltener befördert.
Zu diesem Ergebnis kommt eine interessante Studie aus Großbritannien, für die drei Wissenschaftlerrinnen der Universität Warschau zusammen mit dem Meinungsforschungsinstitut YouGov insgesamt 937 britische Manager befragt haben. Die Studie untersucht die Rolle von zwei Mechanismen – wahrgenommener Leistung und Engagement der Arbeitnehmer – bei der Gestaltung ihrer Karrieremöglichkeiten. Die Forschungsergebnisse sind in „Work, Employment and Society“ veröffentlicht worden.
Den Managern wurden erfundene Profile von Vollzeitbeschäftigten vorgelegt, von denen einige nach dem Ende der Corona-Pandemie angeblich teilweise oder komplett von zu Hause aus arbeiteten. Die Studie zeigt, dass Manager, ohne die Leistung der Mitarbeiter zu kennen oder beurteilen zu können, die Heimarbeiter zu elf Prozent weniger befördern würden. Und neun Prozent weniger wahrscheinlich würden sie diesen das Gehalt erhöhen.
Denn viele Vorgesetzte glauben, dass vor allem jene, die nur von zu Hause aus arbeiten, zu wenig leisten oder nicht engagiert genug sind – selbst wenn ihre Arbeit genauso gut ist wie die der Kollegen im Büro.
Wurde den Managern aber gesagt, dass die Leistung der Mitarbeiter im Homeoffice genauso gut ist wie die der anderen, waren sie bereit, ihnen ebenfalls mehr Gehalt oder Beförderungen zu gewähren wie den Vollzeit-Beschäftigten im Büro.
„Unsere Ergebnisse zeigen, dass hybride Arbeitnehmer schlechtere Karriereaussichten haben als Büroangestellte, weil sie von ihren Vorgesetzten als leistungsschwach wahrgenommen werden“, resümierten die Forscherinnen. Dies könne dazu führen, dass den Arbeitnehmern Beförderungen, Gehaltserhöhungen oder Weiterbildungsmöglichkeiten verweigert werden, unabhängig von ihrer tatsächlichen Arbeitsleistung.
Quelle: https://journals.sagepub.com/doi/10.1177/09500170251325769
