Reiseanalyse 2022: Bereits im vergangenen Jahr gab es erste Zeichen der Erholung, für das aktuelle Reisejahr sind die Aussichten laut den Experten der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V. (FUR) durch die erneut gestiegene Nachfrage noch besser. 

Das sind die ersten Ergebnisse der „Reiseanalyse 2022“.

Die Umfrage hat ergeben, dass die Reiselust wieder sehr hoch ist und die persönliche wirtschaftliche Lage als stabil eingeschätzt wird. Konkrete Reisepläne für 2022 haben daher deutlich mehr Personen als zu Beginn des Vorjahres, auch wenn manche mit konkreten Entscheidungen noch zögern. Damit scheint sich der Aufwärtstrend fortzusetzen.

Die Zahl der Urlaubsreisen über fünf Tage stieg im vergangenen Jahr auf 55,1 Mio. (2019: 70,8 Mio.) Für dieses Jahr werden 60-70 Mio. Reisen erwartet. Die Zahl der Reisenden stieg erneut auf 47,8 Mio., ein Zuwachs von fünf Prozent. Die Reiseausgaben wuchsen um 11 Mrd. Euro auf ein Volumen von 56 Mrd. Euro. Zudem wurden 51 Mio. Kurzurlaubsreisen (2-4 Tage) unternommen, die Gesamtausgaben dafür lagen bei 15,4 Mrd. Euro.

Auffällig war auch, dass wieder mehr ins Ausland gereist wurde (63 % aller Reisen), 35 Millionen Urlaubsreisen wurden zu Zielen im Ausland gebucht (2020: 28 Mio., 2019: 52 Mio). Insgesamt ist das Inland aber mit einem Anteil von 37 Prozent das mit Abstand beliebteste Reiseziel der Deutschen. Über 80 Prozent der Kurzurlaubsreisen blieben 2021 im Inland. Entsprechend der Dynamik bei den Reisezielen stieg auch die Zahl der Flugreisen um 5,5 Millionen auf insgesamt knapp 19 Millionen. Die Reisedauer lag 2021 im Schnitt bei 12,2 Tagen und erreicht damit fast das Niveau von 2019 (12,4 Tage).

Die Umfrageergebnisse für 2022 deuten darauf hin, dass es einen aktuellen Nachholbedarf für Urlaubsreisen gibt. Die Urlaubslust ist mit 61 Prozent auf einem Höchststand, die Faktoren Zeit (72 %) und Geld (70 %) zum Reisen werden ebenfalls so günstig wie noch nie zuvor eingeschätzt. Zwar sind die Motive für Urlaubsreisen seit Jahren stabil, im Detail gibt es aber eine interessante Entwicklung: Statt Action und dem Wunsch nach Neuem sind heute eher ich-bezogene, entschleunigende Aspekte wichtiger, wie z.B. „sich verwöhnen lassen“, „Gesundheit“, „Entspannung“ oder „gemeinsames Erleben“. Immer mehr Menschen betonen auch die Bedeutung sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit für ihre Ferien. 

Ergebnisse Reiseanalyse