Die Diskussion um Klimaschutz und Nachhaltigkeit beeinflusst in zunehmendem Maße auch das Reiseverhalten der Deutschen. Zu diesem Ergebnis kommt eine diese Woche durchgeführte repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag des Deutschen Reiseverbandes (DRV). 

So gaben 62 Prozent der Befragten an, dass die Klimafreundlichkeit einer Reise für sie wichtig oder sehr wichtig sei. Überdurchschnittlich hoch ist dieser Anteil bei den über 60jährigen (70 Prozent) und den unter 30jährigen (65 Prozent). Zwischen geäußertem Wunsch und tatsächlicher Buchungsentscheidung besteht allerdings noch eine Diskrepanz: Erst 23 Prozent haben sich konkret über Möglichkeiten informiert, die Reise möglichst umweltschonend zu gestalten.

Aus Gründen des Klimaschutzes wären laut Umfrage 46 Prozent bereit, für eine Flugreise einen höheren Preis zu bezahlen, wenn damit CO2-Emissionen kompensiert werden. 42 Prozent würden eine verlängerte An- und Abreisezeit in Kauf nehmen. Insgesamt sind mehr Frauen als Männer bereit, höhere Kosten und längere Reisezeiten zu akzeptieren, um etwas für den Klimaschutz zu tun. Gerade die jüngeren Befragten zwischen 18 und 29 Jahren zeigen hier ein besonderes Engagement: Sie sind laut Forsa-Umfrage bei ihren Reisen am ehesten bereit, einen höheren Preis zu zahlen oder eine längere Reisezeit auf sich zu nehmen.

42 Prozent der insgesamt über 1.000 Befragten fühlen sich derzeit noch nicht ausreichend von ihrem Reiseanbieter über alternative Transportmittel oder Ziele informiert, insbesondere jüngere Menschen. 

Der DRV hat daher die Zielsetzung und daraus folgenden Maßnahmen in einem Positionspapier zusammengefasst. Kernpunkt: „Wir werden die Achillesferse des Reisens in den Blick nehmen müssen: den Klimagasausstoß. Denn nur klimaneutrale Mobilität sichert die Freiheit des Reisens dauerhaft“, so DRV-Präsident Norbert Fiebig. „Als Reisewirtschaft müssen wir mehr Transparenz schaffen und alle Reisen mit einem nachvollziehbaren CO2-Abdruck versehen, damit die Reisenden vor der Buchung genau wissen, welchen ökologischen Fußabdruck ihre Reise verursacht. Und wir müssen sie beraten, wie der Ausstoß von Klimagasen möglichst gering ausfällt und welche Kompensationsinstrumente zur Verfügung stehen.“

Download