Matthias Schultze, Geschäftsführer des German Convention Bureau (GCB), sieht für die Zukunft ein Nebeneinander von virtuellen und Präsenzmeetings. Welche Form zu bevorzugen sei, hänge vom Zweck und Ziel der Veranstaltung ab. 

Zu diesem Ergebnis kommt auch das „Meeting- & Event-Barometer 2021/2022“, die jährliche Studie zum Veranstaltungsmarkt in Deutschland. 

Die Ergebnisse sind eindeutig: Hybride Formate in der Arbeitswelt treiben die Transformation des Veranstaltungsmarktes voran. Die wichtigsten Trends in diesem Markt sind derzeit Digitalisierung und Nachhaltigkeit, die die Transformation prägen. Im Vergleich zu 2020 nahm die Zahl an reinen Präsenzveranstaltungen und Teilnehmern im Jahr 2021 zwar weiter ab, jedoch konnte der Zuwachs von hybriden Veranstaltungen diesen Rückgang mehr als ausgleichen. 2021 fanden 24,5 Prozent mehr Veranstaltungen mit 10,3 Prozent mehr Teilnehmer/rinnen vor Ort (Präsenzveranstaltungen plus hybride Veranstaltungen) statt als im Vorjahr.

Für Schultze ist klar: Vor allem die Wissensvermittlung funktioniert in Online-Meetings und wird auch künftig ein Schwerpunkt von virtuellen Tagungen sein. Andere Bereiche dagegen erfordern die persönliche Anwesenheit der Teilnehmer: Nur dann können neue persönliche und geschäftliche Beziehungen angebahnt werden. Auch komplexe Sachverhalte lassen sich „Face to face“ leichter erklären, und neue Ideen für Produkte und Dienstleistungen entstehen in direkten Gesprächen. Und nicht zuletzt werden in informellen Gesprächen in den Tagungspausen oder bei Abendveranstaltungen Informationen ausgetauscht, die im Plenum nie geäußert werden. 

Und noch etwas kommt der Tagungsindustrie laut Schultze zugute: Durch die neuen hybriden Arbeitsmodelle wie Home-Office oder Workation (Verbindung von Arbeit und Freizeit) entsteht ein erhöhter Bedarf nach persönlichem Austausch, speziell für einzelne Mitglieder von Teams, die vorwiegend von zu Hause oder unterwegs arbeiten. Denn eine wirklich kreative Atmosphäre entstehe nämlich nicht am Bildschirm, sondern nur in der persönlichen Begegnung von Menschen.

Quelle GCB