Jeder zweite Deutsche hat laut aktuellen Umfragen schon einmal daran gedacht, auszuwandern. Laut dem Statistischen Bundesamt haben in den letzten zehn Jahren rund 1,9 Millionen Bundesbürger diesen Wunsch umgesetzt, allerdings kamen rund 1,4 Millionen über kurz oder lang wieder zurück. 

Das lässt vermuten, dass der Ausstieg nicht gut vorbereitet war und sich die Erwartungen an die neue Heimat nicht erfüllten. 

Natürlich sind die Hoffnungen auf höhere Lebensqualität, auf besseres Wetter und einen beruflichen Neuanfang in einer angenehmen Umgebung mit niedrigen Steuersätzen und guten Verdienstmöglichkeiten groß, die Erwartungen aber oft unrealistisch und ein Stück weit naiv. Denn nur die wenigsten Auswanderer haben sich auch mit den negativen Seiten ihres Traumziels auseinander gesetzt, sich über die Risiken und Gefahren, die ihnen dort drohen können, informiert.

Die meisten Aussteiger wollen heute Europa aus Angst vor einem Krieg, vor sozioökonomischen Veränderungen und diffusen politischen Umbrüchen den Rücken kehren. Aber treffen Sie die Wahl ihres künftigen Lebensmittelpunkts kritisch-rational auf der Basis neutraler Fakten oder eher aus einem Bauchgefühl heraus und aufgrund subjektiver Erfahrungen und Empfehlungen von Freunden und Bekannten? 

Man kann davon ausgehen, dass die Entscheidungen eher auf emotionaler Ebene getroffen werden. Dabei wäre eine gute Planung und Vorbereitung, die auch den Blick auf mögliche negative Seiten des neuen Heimatlandes richtet, wichtig, um Fehlentscheidungen und Fehlinvestitionen zu vermeiden. Denn bei einer kritischen Betrachtung der rund 200 Länder dieser Erde bleiben nur wenige übrig, die Aussteigern eine realistische Chance auf ein angenehmeres Leben bieten. 

Das führende europäische Immobilienmagazin „Bellevue“ hat gemeinsam mit dem Sicherheitsinformationsdienstleister „RiskCompass“ (www.riskcompass.info ) zahlreiche Länder anhand bestimmter Kriterien wie Politische Stabilität/Rechtsstaatlichkeit, Sicherheit vor Naturgefahren, Kaufkraft/Preisniveau, Firmengründung/Arbeitserlaubnis, Einwanderung/Aufenthaltsgenehmigung, Lebensqualität und Immobilien Preisniveau verglichen. Als Ergebnis wurde eine Liste von einem Dutzend Ländern erstellt, die für Aussteiger geeignet erscheinen. Dazu zählen die südeuropäischen Klassiker Spanien, Italien, Frankreich und Portugal, Österreich und die Schweiz, Dänemark und Schweden, die traditionellen Auswanderer-Länder Kanada und Australien sowie die „Exoten“ Costa Rica und Uruguay.

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