Die Corona Pandemie hat u.a. eine tiefgreifende Veränderung der Arbeitswelt bewirkt. Gezwungenermaßen wurde das Home Office zum Arbeitsplatz, um das Ansteckungsrisiko in Großraumbüros zu verringern. Nur ein kurzfristiger Hype?

Keineswegs, sind sich HR-Experten/innen sicher. Viele Arbeitnehmende haben erst in dieser Zeit gelernt, was New Work eigentlich bedeutet und welche Veränderungen das in ihrem Arbeits- und Privatleben mit sich bringt. Auch Laura Bornmann, Leadership Coach und eine der führenden Expertinnen in Deutschland für moderne Führungskultur, sieht New Work nicht als „kurzfristige Modeerscheinung sondern als eine tiefgreifende Transformation unserer Arbeitswelt“, wie sie in einem Interview mit dem ‚DUP Unternehmer-Magazin‘ betonte.

Diese Veränderung ist in ihren Augen dringend notwendig, da die bisherigen Arbeitsmodelle, Strukturen und Prozesse in unseren Unternehmen nicht mehr ausreichen, um die immer komplexeren Herausforderungen zu bewältigen. Um im internationalen Wettbewerb mithalten zu können, seien neue Arbeits- und Führungsmodelle nötig, so Bornmann. Denn nur ein Umdenken in der Arbeitswelt ermögliche es dem Einzelnen, sein Potenzial zu entfalten und für sein Unternehmen einen echten Mehrwert zu schaffen.

In der neuen Flexibilität sieht Bornmann für die Arbeitnehmenden Vor- und Nachteile. Auf der einen Seite gibt sie dem Einzelnen mehr individuelle Freiheit in der Arbeitsgestaltung, wie z.B. die Anpassung des Arbeitsrhythmus an persönliche Leistungshochs, und trägt zu einer besseren Work-Life-Balance bei. Insbesondere für Frauen ist sie die Voraussetzung dafür, Beruf und Familie besser vereinbaren zu können, leistet damit einen Beitrag zur Gleichstellung der Geschlechter.

Auf der anderen Seite erhöht die Flexibilität auch den Druck auf den Einzelnen. Viele müssen erst lernen, mit der ständigen Erreichbarkeit und der stärkeren Vermischung von Berufs- und Privatleben umzugehen. Wenn sie nicht mehr in dem starren Zeitfenster von 9 bis 16 Uhr arbeiten, müssen sie sich selbst neu strukturieren und vor allem notwendige Grenzen setzen.

Die verschiedenen New Work Modelle sollten aber nicht nur eine schöne neue Arbeitswelt schaffen, die den Mitarbeitenden mehr Selbstbestimmung, Entwicklungsmöglichkeiten und Lebensqualität garantiert, sondern auch den langfristigem Erfolg der Unternehmen sichern. Denn Unternehmen profitieren selbstverständlich von der höheren Produktivität, der größeren Zufriedenheit und der stärkeren Innovationskraft ihrer Mitarbeitenden.

Damit die neuen flexibleren Arbeitsmodelle funktionieren, sind die Arbeitgeber gefordert, klare Rahmenbedingungen zu schaffen und ihren Angestellten ein hohes Maß an Vertrauen entgegen zu bringen. Bornmann hält es übrigens nicht für sinnvoll, grundsätzlich alle Hierarchien infrage zu stellen. Denn gerade in Zeiten des Wandels können Hierarchien auch Orientierung und Klarheit bieten. Sie plädiert dafür, das Verständnis von Führung weiter zu entwickeln, „hin zu einem menschen- und potenzialorientierten Führungsstil“.

Das Interview finden Sie unter: Quelle: dup-Magazin

Datenschutz-Übersicht

Diese Website verwendet Cookies, damit wir dir die bestmögliche Benutzererfahrung bieten können. Cookie-Informationen werden in deinem Browser gespeichert und führen Funktionen aus, wie das Wiedererkennen von dir, wenn du auf unsere Website zurückkehrst, und hilft unserem Team zu verstehen, welche Abschnitte der Website für dich am interessantesten und nützlichsten sind.