Der IT-Dienstleister Travelport hat in einer eigenen Studie, die sich auf internationale, unabhängige Studien, branchenübergreifende Vergleiche und Verbraucherinformationen stützt, festgestellt, dass Verbraucher in der Fülle von Online-Angeboten für Flugreisen hauptsächlich eine Belastung sehen.

In den letzten Jahren habe es eine weltweite Bewegung gegeben, die darauf abzielt, Zwischenhändler auszuschalten und direkte Verbindungen zu den Verbrauchern aufzubauen, erklärt Travelport. Airlines, Hotels und andere Tourismus-Anbieter hätten versucht, ihre Angebote direkt via Internet an Reisende zu verkaufen. Das habe zu einem explosionsartigen Anstieg der Produktauswahl für den Endkunden geführt. Das Versprechen dahinter sei ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis durch den Wegfall des Zwischenhändlers gewesen.

Doch die kaum noch überschaubare Menge an Angeboten im Internet habe zu Verunsicherung der Reisenden beigetragen, so das Fazit von Travelport, ob die getroffene Auswahl richtig sei, und bedeute für die Kunden einen hohen Recherche-Aufwand. Travelport schätzt, dass sich beispielsweise die Zahl der Flugangebote von etwa 500 Economy/Business-Optionen im Jahr 2010 auf über 10.000 Optionen im Jahr 2024 (Economy, Economy Plus, Flexi-Family, Business, First, usw.) erhöht hat. Das ist ein Anstieg um 1.900 Prozent. Die Mehrheit der Reisenden (58%) fühle sich von der Fülle der Auswahl schlicht überwältigt.

  • 56 Prozent der Reisenden geben laut Travelport an, dass die Angebote der Fluggesellschaften heute schwieriger zu verstehen seien als noch vor zehn Jahren.
  • 61 Prozent der Reisenden sind der Meinung, dass es heute mehr Gebühren beim Umbuchen von Flügen gebe als vor zehn Jahren;
  • 66 Prozent kritisieren zu viele versteckte Kosten.
  • Eine Mehrheit der Reisenden (71%) sei verunsichert, ob sie tatsächlich das beste Angebot gebucht hätten.

Die meisten Reisenden (80%) sind sich laut dem Bericht einig, dass der Vergleich von Tarifen verschiedener Fluggesellschaften sehr zeitaufwändig sei. Um alle Komponenten ihrer Reise zu kaufen, verbringen 60 Prozent der Reisenden durchschnittlich eine bis vier Stunden mit der Planung. Weitere 36 Prozent benötigen vor der Buchung mehr als fünf Stunden für die Recherche. Gut die Hälfte (54%) nutzt daher häufig eine Vergleichsseite für die Suche nach Informationen, um den Prozess zu vereinfachen.

„Unsere Untersuchungen haben ergeben, dass die meisten Reisenden nach der Buchung einer Reise nicht begeistert, sondern verunsichert sind und sich fragen, ob sie das beste Angebot bekommen haben“, fasst Jen Catto, Marketingchefin bei Travelport, zusammen. Für die Reisebranche bedeute das einen steigenden Beratungsbedarf, aber auch eine gute Chance für die Reisebüros.

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