Die peruanische Regierung reagiert auf die Verschlechterung der Sicherheitslage mit kurz- und langfristigen Maßnahmen. Nach dem Mord an dem Musiker Paul Flores wurde für Lima und die Nachbarstadt Callao der Ausnahmezustand ausgerufen. Er soll 30 Tage gelten.
Während dieser Zeit sind verfassungsmäßige Rechte außer Kraft gesetzt. Dazu zählen die Versammlungsfreiheit, die Reisefreiheit und die Unverletzlichkeit der Wohnung. Personen können ohne Haftbefehl festgenommen werden. Auch ausländische Reisende können davon betroffen sein.
Die Sicherheitslage in Peru hat sich in den letzten Jahren deutlich verschlechtert. Die Zahl der Morde im Januar und Februar 2025 lag nach offiziellen Angaben bei 368 und damit mehr als dreimal so hoch wie im selben Zeitraum 2018.
Neben der steigenden Zahl an Morden hat auch die Zahl der Erpressungen stark zugenommen, besonders in Lima und in Gebieten, wo kriminelle Gruppen für illegale Bergbauaktivitäten verantwortlich sind. Die peruanischen Behörden schieben die Schuld unter anderem den aus Venezuela Geflohenen zu, ohne dafür Belege liefern zu können.
Der derzeit geltende Ausnahmezustand wird von verschiedenen Seiten kritisiert. Jesús Maldonado, Bürgermeister von San Juan de Lurigancho, einem der am stärksten von Gewalt betroffenen Bezirke Limas, hat darauf hingewiesen, dass diese Maßnahme in der Vergangenheit nicht funktioniert habe und auch künftig nicht wirksam sein werde.
Dieser Meinung ist auch die Nichtregierungsorganisation Human Rights Watch, die sich dabei auf Sicherheitsexperten beruft. In Sozialen Medien wurde zudem der Einsatz von Militäreinheiten im wohlhabenden Bezirk Miraflores kritisiert, der wegen der relativ niedrigen Kriminalitätsraten unnötig sei.
(red)
Foto von Mario Vásquez Rioja: https://www.pexels.com/de-de/foto/mauer-wand-reflektierung-spiegelung-16829779/