Reisen nach Peru sind derzeit wegen der anhaltenden politischen Unruhen mit vielen Risiken behaftet. Privat- und Geschäftsreisende sollten eine Verschiebung ihre Reisepläne in Erwägung ziehen. Wenn sie trotzdem in das südamerikanische Land reisen wollen oder müssen, sind besondere Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. 

Im ganzen Land kommt es weiter zu gewalttätigen Demonstrationen. Die Zahl der Opfer der Proteste, die Anfang Dezember nach der Amtsenthebung und Verhaftung von Präsident Pedro Castillo begannen, ist auf über 60 gestiegen. 

Ursprünglich konzentrierten sich die Auseinandersetzungen auf den ländlichen, bergigen Süden Perus, doch in den letzten Wochen haben sie auch in der Hauptstadt an Kraft gewonnen. Die Proteste vom vergangenen Samstag fanden hauptsächlich in Lima und der südlichen Region Cusco statt, wie das Portal „latina-press.com“ berichtet. Einige Proteste eskalierten, als Demonstranten mit Steinen und behelfsmäßigen Schilden bewaffnet mit der Polizei zusammenstießen, die Gas und Gummigeschosse einsetzte.

Interim-Präsidentin Dina Boluarte bedauerte, dass der Kongress sich geweigert hatte, den Zeitplan für die Präsidentschaftswahlen wegen der anhaltenden Unruhen zu beschleunigen. Boluarte forderte den Kongress auf, die Wahlen wegen der zunehmenden Wut über die Todesfälle vorzuziehen. Die Abgeordneten hatten zunächst grünes Licht für die Verlegung der Wahlen von 2026 auf 2024 gegeben, am Freitag aber gegen den Vorschlag gestimmt, die Wahlen noch in diesem Jahr abzuhalten. Boluarte, die ihr Amt nach der Absetzung Castillos antrat, hat versichert, dass sie bis zur Durchführung von Wahlen im Amt bleiben wird. 

Allerdings haben Ende Januar 28 Abgeordnete einen Antrag auf Amtsenthebung von Präsidentin Boluarte wegen „permanenter moralischer Unfähigkeit“ unterzeichnet, der noch im Kongress debattiert werden muss. „Noch nie in der Geschichte Perus hat eine Regierung in so kurzer Zeit – einem Monat Regierungszeit – mehr als vierzig Menschen bei Protesten getötet“, heißt es in dem Antrag, der Boluarte unter anderem vorwirft, den Missbrauch und die unverhältnismäßige Anwendung von Gewalt zugelassen zu haben. Für eine Amtsenthebung ist eine Zweidrittelmehrheit der Abgeordneten erforderlich.

Am 1. Februar gaben die Dirección Desconcentrada de Cultura de Cusco (DDC) und der Servicio Nacional de Áreas Naturales Protegidas por el Estado (SERNANP) bekannt, dass das Netz der Inkapfade von Machu Picchu im Februar geschlossen bleibt. Die Inka-Zitadelle Machu Picchu ist bereits seit zwei Wochen für Touristen geschlossen ist. Die Maßnahme wurde aufgrund von Protesten in Cusco ergriffen, um eine Beschädigung des llaqta zu vermeiden. Ein Termin für die Wiedereröffnung von Machu Picchu wurde noch nicht bekannt gegeben. 

Für Reisende, die trotzdem nach Peru reisen wollen oder müssen, sollten die Reisesicherheits-APP von RiskCompass GmbH nutzen. Diese kann zur Vorbereitung der Reise genutzt werden und versorgt Reisende vor Ort mit aktuellen Informationen und Warnungen.