Reiseanalyse 2022: Der Tourismus hat auch im vergangenen Jahr dramatische Einbrüche gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 zu verzeichnen gehabt, einen Rückgang um 70 Prozent auf das Niveau von 1987. Aber so schlecht die Bilanz des abgelaufenen Reisejahres war, so positiv sind die Signale für das laufende Jahr.

Die ersten Ergebnisse der Reiseanalyse der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V. (FUR) geben Grund zum Optimismus: Hinsichtlich der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung sind die Deutschen optimistischer als noch vor einem Jahr. Auch die persönliche wirtschaftliche Situation wird von drei Viertel der Bevölkerung als gleichbleibend oder verbessert eingeschätzt. 

Die Stimmungsindikatoren der Reisenachfrage „Geld“, „Zeit“, und „Lust zum Reisen“ sind auf einem Höchststand: Die Reiselust der deutschen Bevölkerung scheint ungebremst. Deutlich wird damit ein aktueller Nachholbedarf, Urlaubsreisen bleiben für die meisten Deutschen ein unverzichtbarer Bestandteil der Lebensqualität. 

Trotz dieser guten Voraussetzungen wird die Nachfrage nach touristischen Reisen im Vergleich zu 2019 noch immer niedriger sein. Die Unwägbarkeit der wechselnden Vorschriften im Verlauf der Corona-Pandemie führt bei vielen Reisewilligen zum Abwarten bei der konkreten Reiseplanung und -buchung. 

Zu rechnen ist mit einem Volumen von ca. 60 Mio. Urlaubsreisen der deutschsprachigen Bevölkerung, einem noch hohen Anteil von Zielen im Inland und in den Nachbarländern und einem gegenüber 2019 relativ geringen Anteil von Flugreisen. 

Sobald der Umgang mit der Pandemie aber das gewohnte gesellschaftliche Leben erlaubt, wird das Urlaubsreiseverhalten ab 2023 wahrscheinlich wieder den ohne Pandemie erwarteten Entwicklungspfad nehmen. Der Tourismus entwickelt sich auch in Zukunft dynamisch. Der Wandel kommt vor allem durch Entwicklungen in den Rahmenbedingungen und im touristischen Angebot, etwa bei den Themen Nachhaltigkeit, technologischer Wandel und Personal.

Link zur Reiseanalyse:  Reiseanalyse 2022