Mit der Lockerung der Reisebeschränkungen in vielen Ländern weltweit wird das Reisen wieder einfacher. Das gilt sowohl für Geschäfts- als auch für Urlaubsreisen. Nur Deutschland macht mit einer undurchschaubaren Corona-Politik das Reisen komplizierter, wie der Sicherheits- und Informationsdienst RiskCompass berichtet.
Am 4. April 2022 verkündete der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach: Ab Mai gibt es für Corona-Infizierte keine Quarantäne-Verpflichtung mehr. Die dann geltenden Quarantäneregeln beruhen auf Freiwilligkeit. Auch wer von einer Reise zurückkehrt und positiv auf Corona getestet wird, muss sich nicht zwingend in Isolation begeben.
Ein Isolationszwang gilt dann nur noch für Beschäftigte im medizinischen Bereich. Für alle anderen Personen gibt es nur eine Empfehlung, sich im Fall einer Infektion in Selbstisolation zu begeben und sich nach fünf Tagen frei zu testen. Das Ziel der Regierung sei es, so Lauterbach, massenhafte Personalausfälle bei hohen Infektionszahlen zu vermeiden.
Soweit die Ankündigung am 4. April 2022. Genau einen Tag später vollzog Lauterbach eine 180-Grad-Wende! Nun heißt es: Die Quarantänepflicht bleibt bestehen. Lauterbach: „Hier habe ich einen Fehler gemacht. Das entlastet zwar die Gesundheitsämter. Aber das Signal ist falsch und schädlich.“ Durch eine Aufhebung könne der Eindruck entstehen, dass COVID-19 eher einer harmlosen Grippe ähnele. Durch zu große Sorglosigkeit der Bevölkerung würden dann die vulnerablen Gruppen der Gesellschaft gefährdet. Ab dem kommenden Monat werde es aber eine verkürzte Isolationszeit von fünf Tagen geben.
Es bleibt die Frage: Warum hat Lauterbach kein Vertrauen in das Verantwortungsbewusstsein der Bevölkerung und überlässt ihr nicht die Entscheidung, sich bei einem positiven Befund freiwillig zu isolieren – wie es die meisten europäischen Nachbarstaaten mittlerweile praktizieren?
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