Der Deutsche Reiseverband (DRV) erwartet, dass Reisewillige ihren aufgrund der Pandemie aufgeschobenen Urlaub in diesem Jahr nachholen werden.
Zwar rechnet man für dieses Jahr mit einem starken Sommergeschäft, dennoch ist die Unsicherheit groß und die vollständige Erholung der Reisebranche mit ihren rund 10.000 Reisebüros und 2.500 Reiseveranstaltern wird nach Einschätzung des Branchenverbandes noch etwas dauern.
Das ist das Ergebnis der letzten DRV-Unternehmensumfrage. Die Buchungsdaten für den Sommer lassen einen starken Reisewunsch erkennen. Aber nur knapp fünf Prozent der befragten DRV-Mitglieder rechnen für 2022 mit einem Gesamtjahresumsatz auf Vor-Corona-Niveau. Mehrheitlich erwarten die Befragten erst im Jahr 2023 (43 %) oder sogar erst im Jahr 2024 (37 %) eine nachhaltige Erholung für das Reisegeschäft – 16 Prozent sogar noch später.
Durch die eher verhaltenen Aussichten und die Unsicherheiten in Sachen Corona und der Omikron-Variante hält mit 54 Prozent die überwiegende Mehrheit der DRV-Mitglieder finanzielle Hilfen über den März 2022 hinaus für notwendig, um die wirtschaftliche Existenz zu sichern. „Die neue Bundesregierung sollte daher zeitnah neben zielgenauen Maßnahmen die notwendigen Hilfen für die Branche nachschärfen und verlängern, wenn das notwendig sein sollte,“ fordert Verbandspräsident Norbert Fiebig.
Die Reisewirtschaft sieht sich laut Fiebig dem gesundheitlichen Schutz der Reisenden verpflichtet. „Die Pandemiebekämpfung darf aber nicht zu undifferenzierten Reisebeschränkungen führen. Die getroffenen Maßnahmen müssen sinnvoll und verhältnismäßig sein.“ Knapp 60 Prozent der Unternehmen fordern von der Politik, eine neuerliche Stigmatisierung des Reisens als Pandemie-Treiber zu vermeiden.
Mobilität und Reisen auch in der Pandemie sicher zu ermöglichen, sollte aus Sicht der Reisewirtschaft ein Ziel der neuen Bundesregierung sein. In der Unternehmensumfrage des DRV waren 78 Prozent der befragten Unternehmen daher für eine allgemeine Impfpflicht. „Impfen ist in Zeiten von neuen Corona-Virusvarianten noch wichtiger geworden – es ist das nach wie vor wirksamste Mittel, um sich selbst und andere zu schützen und um Freiheiten zu sichern,“ so der DRV-Präsident.
(red)