Im Urlaub werden viele Reisende bei der Internet-Nutzung leichtsinnig, egal ob es sich um reine Ferienreisen oder um sogenannte „Bleisure“-Trips handelt – der neue Trend, der Erholung und Arbeiten kombiniert. Um sicher verreisen zu können, müssen aber Vorkehrungen getroffen werden, die gegen Diebstahl und Datenverlust schützen.

Im Urlaub werden Fotos in sozialen Netzen gepostet, zum Verschicken von Urlaubsgrüßen werden nicht mehr Postkarten, sondern Nachrichten über öffentliches WLAN verschickt. Noch schlimmer: Wer in lockerer Urlaubsatmosphäre gearbeitet hat, sendet anschließend Dateien mit sensiblen Daten über offenes WLAN an die Firma, ohne sich viele Gedanken darüber zu machen, ob der jeweilige Anbieter vertrauenswürdig genug ist. Geräte wie Smartphones, Tablets oder Laptops, die verloren oder gestohlen werden können, enthalten Hunderte von Kontaktdaten und im schlimmsten Fall Dateien mit sensiblen Daten, ohne dass die Geräte entsprechend gesichert sind.  

Im digitalen Zeitalter ist es also zunehmend fahrlässig, einfach seinen Koffer zu packen und auf Reisen zu gehen. Verschiedene Vorkehrungen sind nötig, um sich auch unterwegs vor Cyberangriffen zu schützen. Was gilt es zu bedenken?

  • Für die heimische (Cyber-)Sicherheit kann man während der Abwesenheit sorgen, indem man den WLAN-Router ausschaltet. Somit wird Cyberkriminellen die Möglichkeit genommen, sich in das private Netzwerk zu hacken. Dies empfiehlt sich insbesondere bei Smart-Home-Anwendungen. Es ist auch nicht ratsam, öffentlich in sozialen Medien auf die Abwesenheit hinzuweisen. Urlaubsfotos sollten erst nach der Rückkehr gepostet werden. (Gegen das Versenden von Fotos an Freunde und Familie via verschlüsselter Messenger-Dienste ist nichts einzuwenden.)
  • Wer unterwegs öffentliche Endgeräte benutzt, sollte darauf achten, sparsam mit privaten und sensiblen Daten umzugehen. Es ist auf jeden Fall sicherer, sich nicht in E-Mail-Konten einzuloggen und die Kreditkartendaten oder Onlinebanking-Details einzugeben. Außerdem sollte man alle Informationen, die in der Zwischenablage gespeichert wurden, sowie das Verlaufsverzeichnis des genutzten Browsers löschen.
  • Um sich bei der Nutzung öffentlicher Netze vor möglichen virtuellen Mitlesenden zu schützen, empfiehlt sich die Nutzung eines VPN-Tunnels, der die Daten sicher verschlüsselt. Vor Mitlesenden in der direkten Umgebung (z.B. im Flugzeug oder im Zug) können spezielle Blickschutzfolien für den Laptop, das Tablet oder das Smartphone schützen.
  • Ärgerlich wäre auch der Verlust von Hardware (Smartphone, Tablet oder Laptop). Daher sollten nur Endgeräte mitgenommen werden, auf die nicht verzichtet werden kann. Auch wenn der Verlust solcher Endgeräte durch eine Versicherung erstattet werden kann, so sind die potenziell sensiblen Daten dennoch in die Hände Krimineller gelangt. Ihrem Zugang zu den Daten auf dem gestohlenen Endgerät stehen nun hoffentlich starke Passwörter oder gar die Anmeldung durch eine Zwei-Faktor-Authentifizierung im Wege. Durch starke Passwörter kann ein gutes Grundsicherheitsniveau für Daten gewährleistet werden. 

Zuletzt gilt auf Reisen wie im Alltag: dafür zu sorgen, dass das Betriebssystem sowie alle Anwendungen auf dem neuesten Sicherheitsstand sind und regelmäßige Updates für das Antivirusprogramm gemacht werden.Um an die wichtigsten Schutzmaßnahmen vor und während einer Reise zu denken, ist die BSI-Checkliste hilfreich:  LINK