Der weltweit größte Geschäftsreiseverband GBTA und die Travel Management Company CWT gehen in ihrem „Global Business Travel Forecast 2023“ in den nächsten 18 Monaten von steigenden Preisen im Geschäftsreisemarkt aus. 

Verschiedene Faktoren wie steigende Treibstoffpreise, Personalknappheit und die weltweite Inflation werden laut der jährlichen Preisprognose in den nächsten 18 Monaten die Haupttreiber für höhere Preise sein. CWT rechnet In diesem Jahr mit durchschnittlich 48,5 Prozent höheren Flugpreisen, im nächsten Jahr mit einem Anstieg um 8,5 Prozent. Auch die Hotelpreise werden in diesem Jahr um 18,5 Prozent und 2023 um weitere 8,2 Prozent steigen. Die starken Preisanstiege vor allem in diesem Jahr sind laut CWT auf die hohe Nachfrage nach Freizeitreisen zurückzuführen, wodurch eine Konkurrenz um die verfügbaren Kapazitäten entstanden sei. 

Auch der Trend zur Vermischung von Freizeit- und Geschäftsreisen ist für die Hotellerie eine neue Entwicklung, an die sie ihre Einrichtungen anpassen muss. Die höheren Kosten für Arbeitskräfte, Speisen und Getränke sowie Energie können die Hotelpreise weiter in die Höhe treiben. 

Die Entwicklung bei den Mietwagenpreisen verläuft ein wenig anders. Sie sind sind bereits 2021 wieder angestiegen (um 5,1 Prozent), im Gegensatz zu den Flug- und Hotelpreisen, daher wird bis Ende 2023 Ein moderaterer Anstieg zwischen 6,8 und 7,3 Prozent prognostiziert.

Laut Patrick Andersen, CEO von CWT, ist die Nachfrage im Geschäftsreisemarkt wieder enorm und daher bewegt sich die Preisprognose auf das Niveau von 2019 zu. Trotzdem bleibt eine gewisse Unsicherheit in den Voraussagen, da derzeit viele Faktoren wie eine höhere Inflation, die Auswirkungen des Ukraine-Krieges und das Risiko weiterer Covid-19-Ausbrüche die Marktentwicklung beeinflussen können. 

Der Report sagt auch höhere Kosten im Veranstaltungsbereich voraus: Die Kosten pro Teilnehmer steigen in diesem Jahr um 25 Prozent im Vergleich zu 2019 und im kommenden Jahr um weitere sieben Prozent. Das liegt vor allem an der Zunahme von persönlichen Meetings, wodurch die Kosten in diesem Bereich um 65 Prozent im Vergleich zum Vorjahr in die Höhe getrieben hat. Nicht zuletzt ist diese Entwicklung auf die neuen Tendenzen im Arbeitsmarkt zurückzuführen, da auch nach dem Ende der Pandemie viele Mitarbeiter im Home-Office oder von unterwegs arbeiten wollen. Daraus entsteht die Notwendigkeit, diese Mitarbeiter regelmäßig zu Meetings zusammen kommen zu lassen.
Quelle CWT