Die Berichte über Probleme bei der Einreise in die USA, die im Extremfall zu Untersuchungshaft und/oder sofortiger Abschiebung führten, haben den Verband Deutsches Reisemanagement (VDR) veranlasst, ein paar praktische Tipps zusammenzustellen.
Fakt ist laut VDR, dass die Einreisebedingungen zur Zeit Änderungen unterlaufen. Die US-Grenzbeamten prüfen vornehmlich die Einhaltung der Einreisebedingungen. Zunehmend richten sie ihre Aufmerksamkeit aber auch auf Themen wie nationale Sicherheit, außenpolitische Bedenken und nationale Interessen.
In einer vom VDR durchgeführten Blitzumfrage auf LinkedIn sagten 30 Prozent der Unternehmen, dass sich für sie nichts geändert hat bei Einreisen in die USA. Weitere 26 Prozent änderten ihr Verhalten und prüfen ihre ESTA-Gültigkeit. Bei 35 Prozent kommt auch eine bessere Vorbereitung für die Grenzkontrolle hinzu. Nur neun Prozent geben an, von der ESTA auf ein B-Visum umgestiegen zu sein.
Es kommt zunehmend zu Unsicherheiten, was vor einer Reise in die USA zu beachten ist. Grundsätzlich darf weiterhin mit einer gültigen ESTA (Electronic System for Travel Authorization) eingereist werden, solange diese für den Zweck der Reise ausreicht. Es empfiehlt sich, mit einem Visumsdienstleister oder einer Rechtsberatung in Kontakt zu treten, um dies prüfen zu lassen, falls man sich unsicher ist.
Was Reisende wissen müssen
- Es ist sinnvoll, Reisende vor einer Reise in die USA zu folgenden Punkten zu sensibilisieren: Sie sollten sich vor einer Reise grundsätzlich auf der Website des Auswärtigen Amts nach eventuellen Änderungen und Empfehlungen, die Einreise in die USA betreffend, erkundigen.
- Auch wenn die ESTA meistens zwei Jahre gültig ist, gibt es vermehrt Fälle, bei denen die Gültigkeit vor Ablauf entzogen wurde. Daher sollte die ESTA-Gültigkeit frühzeitig, spätestens 72 Stunden vor Abflug, überprüft werden. So ist noch Zeit, eine neue ESTA zu beantragen. Der Zielflughafen und die Adresse des Aufenthaltsortes sollten für jede Reise aktualisiert werden.
- Zur Prüfung der ESTA sollte immer die US Regierungsseite (Link: https://esta.cbp.dhs.gov/) aufgerufen werden, um den Status zu prüfen oder Adressen zu ändern. (Bei Drittanbietern können zusätzliche Kosten entstehen.)
- Am Einreiseschalter kann es zu sprachlichen Missverständnissen kommen. Daher ist es wichtig, Reisenden die korrekten Begrifflichkeiten in Erinnerung zu rufen: Auf die Frage nach dem Grund für die Reise sollte man mit “I’m here for business / to support / to train…” antworten und nicht mit “I’m coming to work”. Auf die Frage nach dem Wohn-/Aufenthaltsort antwortet man “I’m staying at XX hotel” und nicht “I’m living at XX hotel”. Die zu vermeidenden Antworten lassen die Beamten schnell eine illegale Einwanderung vermuten.
- Daten und IT:Grenzbeamte haben das Recht, die Entsperrung von Mobiltelefonen und Computern sowie anderen technischen Geräten zu fordern. Dies beinhaltet auch die Offenlegung von E-Mails, VPN-Verbindungen und Inhalt in sozialen Netzwerken. Die Rücksprache mit den IT- und Datenschutzverantwortlichen vor einer Reise in die USA wird empfohlen, wenn sich bspw. sensible Daten auf dem Firmen-Laptop befinden.
- Kritische Äußerungen zur US-Regierung in privaten Kanälen von sozialen Netzwerken können bei der Einreise zu Problemen führen. Reisende sollten sich mit einer Rechtsberatung austauschen, wenn sie aktuell oder in der Vergangenheit in strafrechtliche Konflikte verwickelt sind oder waren und es schon zu Problemen bei der Einreise gekommen ist.
- Nach der Reise wird empfohlen, das Formular I-94 zu überprüfen, um die Eintragung falscher Daten auszuschließen. Reisende können ihren elektronischen Ankunfts-/Abreisedatensatz über die CBP I-94-Website unter https://I94.cbp.dhs.gov oder die CBP Home Mobile Application abrufen.
Quelle: vdr-service