Eine aktuelle ZEW-Umfrage zeigt, dass Unternehmen auch nach der Pandemie hybride Arbeitsmodelle beibehalten wollen.
In der Pandemie noch ein Zwang, nun die Möglichkeit zukünftig flexibler arbeiten zu können. Eine Studie des Mannheimer Wirtschaftsforschungsinstituts ZEW zeigt, dass ein größerer Anteil von Beschäftigten in der Zukunft wöchentlich mehrmals von zu Hause arbeiten dürfen. 1.200 Unternehmen aus dem verarbeitenden Gewerbe und aus der Informationswirtschaft haben an der Umfrage teilgenommen.
Die Ausprägung ist je nach Branche und Unternehmensgröße unterschiedlich. Insbesondere in der Informationswirtschaft ist der Trend zu hybriden Arbeitszeitmodellen besonders ausgeprägt. “Modelle, die drei Tage Homeoffice pro Woche vorsehen, sind derweil von 37 Prozent der Unternehmen geplant – mehr als dreimal so viele wie noch vor der Pandemie”, sagte ZEW-Wissenschaftler Daniel Erdsiek.
Trotz dieser Entwicklungen wollen die Unternehmen Ihre Beschäftigten in die Büros zurückholen. Während in der Pandemie Millionen von Beschäftigten in die Homeoffices gezwungen wurden, arbeiteten nach Schätzung des ifo-Instituts im Juli 2021 nur noch ein Viertel der Arbeitsnehmer „zumindest teilweise zu Hause“. Der Ifo-Wissenschaftler Jean-Victor Alipour sagt: “Die Menschen suchen wieder häufiger den persönlichen Kontakt im Büro”.
Insbesondere Personen, wie beispielsweise Singles, denen buchstäblich so langsam die „Decke auf den Kopf“ fällt, suchen die Gesellschaft und den Austausch mit Kollegen.
In der Umsetzung gehen die Experten davon aus, dass zunächst der Normalbetrieb wiedergefunden werden muss, um danach sukzessive neue, flexible Arbeitsmodelle umzusetzen.
Unternehmen, wie Porsche, Bosch haben schon begonnen, Ihren Mitarbeitern bestimmte Zeitkontingent für die Arbeit zu Hause zuzusichern, bei SAP geht es noch weiter – “Wenn es die Tätigkeit nicht zwingend verlangt, an einem bestimmten Ort präsent zu sein, haben die Mitarbeiter bei der Wahl ihres Standorts alle Freiheiten”, sagte Deutschland-Personalchef Cawa Younosi.