Noch im Herbst haben viele Anbieter in der Reiseindustrie geglaubt, das Schlimmste in der Corona Pandemie sei überstanden. Mit dem Auftauchen der Virus-Variante Omikron sind diese Hoffnungen zerstoben.

Immer klarer wird: die Unsicherheit wird zur neuen Normalität. 

In den Zeiten vor Corona begann im Januar die Vorausbuchung für den jeweiligen Sommerurlaub. Den Reiseveranstaltern gab dies Planungssicherheit für ihr kommendes Geschäft. Diese Zeiten scheinen vorbei zu sein. Die Kunden werden erst dann wieder im Voraus buchen, wenn abzusehen ist, dass sie in 3-4 Monaten tatsächlich ihre Reise antreten können. Das war in den vergangenen 18 Monaten unmöglich voraus zu sagen und wird auch für das kommende Jahr 2022 gelten. Ein Beispiel: Eines der Haupturlaubsziele, Spanien, erlaubt derzeit nur die Einreise von Familien mit Kindern zwischen zwölf und 15 Jahren, die doppelt geimpft sind. In Deutschland sind im Moment nur rund 47 Prozent dieser Altersgruppe zweimal geimpft und es ist nicht sicher, ob sich das bis zum Sommerurlaub deutlich verbessern wird. Wenige Familien mit Kindern in diesem Alter werden also das Risiko eingehen und ihren Urlaub frühzeitig buchen.

Auch die Angst, bei den Tests vor der Rückkehr positiv getestet und im Ausland unter Quarantäne gestellt zu werden, wird eine große Zahl potenzieller Urlauber abschrecken, selbst wenn man die Kosten für die Tests vor und nach der Ankunft nicht in Betracht zieht.

Es scheint, dass die größte Auswirkung von Omicron nicht darin besteht, dass mehr Menschen ernsthaft erkranken, sondern darin, dass die Ausbreitungsrate von Covid-19 erhöht wird, was eine Ansteckung im Ausland wahrscheinlicher macht, so dass die Nachfrage nach Urlauben auch im kommenden Jahr wahrscheinlich erheblich zurückgehen wird.

(red)