„Restart: Verändertes Reiseverhalten im Zeichen der Nachhaltigkeit“ – dieses Thema stand im Fokus der jüngsten Bereichsversammlung der assoziierten Mitglieder im Deutschen Reiseverband (DRV),

… die erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wieder als Präsenzveranstaltung stattfand. „Nachhaltiges Handeln, und damit auch nachhaltiges Reisen, nimmt immer stärker an Bedeutung zu. Zudem verändert die Pandemie unser Reiseverhalten grundlegend. Es wird kurzfristiger gebucht und derzeit verstärkt im Inland und in die europäischen Nachbarländer verreist“, beschreibt Susanne D. Schick, DRV-Vizepräsidentin der Säule E, die Entwicklung. 
Aus verschiedenen Perspektiven gab es auf der Veranstaltung Vorträge, die zeigen, dass sich Tourismus und Nachhaltigkeit nicht ausschließen. Prof. Dr. Alexander Dingeldey, Studiengangsleiter an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW), betonte, dass Tourismus und Nachhaltigkeit kein Widerspruch sein dürfen: „Auf der ökonomischen Seite ist der Tourismus für über zehn Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung verantwortlich und schafft circa 330 Millionen Arbeitsplätze. Dabei ist er in vielen Urlaubsdestinationen Treiber für Umwelt- und Naturschutz: Die Gäste wollen eine intakte Flora und Fauna erleben.“ Seine Forderung an die Branche: „Generell sollten möglichst alle touristischen Produkte nachhaltig sein.“ 

Auch die Geschäftsführerin der Nachhaltigkeitsinitiative „Futouris“, Inga Meese, appellierte, die derzeitige Krise zu nutzen, zusammen mit den Menschen in den Destinationen langfristige Resilienz gegenüber Krisen und Risiken aufzubauen, insbesondere im Hinblick auf die Folgen des Klimawandels. Schwerpunkt von Futouris sind praxisnahe Projekte, zum Beispiel zur Reduzierung von Plastik im Hotelbetrieb und für ein nachhaltiges Speisenangebot. Diese verringern Umweltbelastungen in den Destinationen, stärken die lokale Wirtschaft und sind ein Gewinn für die Urlauber.

Welche Bedeutung Nachhaltigkeit für Zielgebiete hat, verdeutlichte Barbara Radomski, Geschäftsführerin von Bayern Tourismus: „Destinationen sind in Gefahr, die elementaren Bestandteile ihres touristischen Angebotes wie intakte Natur, gewachsene Traditionen und freundliche Gastgeber einzubüßen und damit an Attraktivität zu verlieren.“ Sie müssen nachhaltige Strategien entwickeln, um ihre Ressourcen langfristig zu erhalten. Ihre Schlussfolgerung: „Das Thema Nachhaltigkeit wird in der Post-Corona-Reisewelt nicht mehr nur ein Nice-to-have sein, sondern muss im Rahmen gesellschaftlicher und ökologischer Verantwortung zur Haltung einer gesamten Destination werden.“

Pressemitteilung des DRV