Die Prognosen waren sehr optimistisch. Es wurde von Nachholbedarf nach zwei harten Pandemie-Jahren gesprochen, die Reiselust der Deutschen sei genauso vorhanden wie eine gut gefüllte Reisekasse. Die Reiseverkäufer beurteilen die Entwicklung etwas zurückhaltender.
Zum ersten Mal in diesem Jahr sinkt das Level des Touristischen Vertriebsklima-Index der Unternehmensberatung Dr. Fried & Partner und pendelt sich auf dem Niveau von Februar 2022 ein. Insbesondere die Erwartungen an die Zukunft werden pessimistischer beurteilt als noch in den Vormonaten – aber auch die Einschätzung der aktuellen Lage ist weniger optimistisch als noch im Juni.
Nach dem sprunghaften Anstieg in der Bewertung der aktuellen Lage im letzten Monat, ist die Entwicklung im Juli nun wieder rückläufig (Juli: 54,9%; Juni: 64,8%). Zwar wird die aktuelle Lage beim Vertrieb von Reiseleistungen von der Mehrheit weiterhin als gut bewertet, aber der Anteil der teilnehmenden Reisebüros, der die Lage nur als befriedigend einschätzt, ist wieder auf 38,9 Prozent gestiegen (Vormonat: 27,8%).
Der größte Unterschied im Vergleich zum Vormonat ist bei der Einschätzung der Nachfrage nach Reiseleistungen in den nächsten sechs Monaten zu erkennen. Nur noch knapp 49 Prozent der teilnehmenden Reisebüros gibt an, dass die Nachfrage im nächsten halben Jahr steigen wird (Vormonat: 74,5%). 37,5 Prozent gehen davon aus, dass die Nachfrage gleich bleiben wird, das sind 13,9 Prozentpunkte mehr als im Juni. Außerdem ist ein deutlicher Anstieg bei denjenigen zu erkennen, die von einer sinkenden Nachfrage ausgehen (13,4%; Vormonat: 1,9%).Die Ergebnisse des touristischen Vertriebsklima-Index für den Juli 2022 finden Sie hier.