Seitdem die meisten der in der Corona-Pandemie eingeführten Reise- und Kontaktbeschränkungen aufgehoben sind, können Berufstätige wieder verstärkt reisen und im Ausland arbeiten. Zahlreiche Länder locken junge, hochqualifizierte Arbeitskräfte – sogenannte digitale Nomaden – mit deutlich gelockerten Visa-Bestimmungen.

In einer Pressemeldung hat April International dieses Thema detailliert betrachtet.

Die Corona-Pandemie hat die Arbeitswelt nachhaltig verändert. Immer mehr Jobs und Projekte sind ortsunabhängig.

Homeoffice und Remote Work etablieren sich rasant. Seitdem die Mehrheit der Reise- und Kontaktbeschränkungen aufgehoben ist, können Berufstätige ihr Fernweh wieder ausleben. Und zahlreiche Länder locken junge, hoch qualifi zierte Arbreitskräfte – sogenannte digitale Nomaden – mit deutlich gelockerten Visa-Bestimmungen.

Ein Visum für digitale Nomaden ist eine Aufenthalts- und Einreisebestimmung, die ausländischen Angestellten und Selbstständigen Türen öffnet. Sie macht es möglich, für einen begrenzten Zeitraum im Ausland zu leben und global zu arbeiten. Seit 2020 haben mindestens 30 Länder Visa für Remote-Arbeitende eingeführt und ihre Anforderungen gelockert. Bei der Visa-Vergabe wird immer seltener ein fester Wohnsitz, der Erwerb einer Staatsbürgerschaft oder ein dauerhafter Aufenthalt in dem jeweiligen Land erwartet.

Ob aus Sicht des Arbeitgebers oder des Arbeitnehmers: Wer aus berufl ichen Gründen ein Visum beantragen will, sollte sich vorab mit rechtlichen und steuerlichen Aspekten beschäftigen. Dazu kommt ein Aspekt, der einem neuen Sicherheitsbedürfnis von Geschäftsreisenden und digitalen Nomaden entspricht. Einige Länder verlangen von Visa-Bewerbern den Nachweis einer gültigen Auslandskrankenversicherung.

Der Anbieter für Auslandskrankenversicherungen APRIL International GmbH aus Köln hat eine weltweite Übersicht zusammengestellt.

SÜD- UND MITTELAMERIKA

• Argentinien: 

Im Mai 2022 hat die argentinische Regierung grünes Licht für ein neues Visum gegeben. Es soll digitalen Nomaden ermöglichen, in Argentinien für ein internationales oder lokales Unternehmen zu arbeiten. Details werden noch erarbeitet.

• Costa Rica: 

Das sogenannte Rentista-Visum für digitale Nomaden ist eines der umfangreichsten seiner Art. Es erlaubt einen Aufenthalt in Costa Rica für volle zwei Jahre mit der Möglichkeit auf Verlängerung. Dieses Visum ist für Kleininvestoren gedacht, die ihre Dienstleistungen in Costa Rica anbieten möchten. Sie müssen ein monatliches Einkommen von über 2.500U USD nachweisen.

• Mexiko: 

Wer in Mexiko leben und arbeiten möchte, beantragt ein Mexico Temporary Resident Visum. Es erlaubt, bis zu ein Jahr lang im Land zu bleiben und kann bis zu dreimal verlängert werden. Die Einkommensvoraussetzungen sind allerdings streng. Bewerberinnen und Bewerber müssen muss eine Immobilie im Wert von mehr 300.000 US-Dollar in Mexiko besitzen, einen Kontostand von mindestens 43.000 US-Dollar über die vergangenen 12 Monate und ein Einkommen von mindestens 2.595 US-Dollar in den vergangenen 6 Monaten nachweisen.

• Brasilien: 

Hier bietet das RN 45 Visa die Möglichkeit, ein Jahr im Land zu leben und zu arbeiten. Eine Verlängerung um ein weiteres Jahr ist möglich.

EUROPA

• Estland: 

Das Ende 2019 eingeführte Digital Nomad Visa ist für die neue Zielgruppe der Weltenbummler gedacht. Ein Bruttoverdienst von 3504 Euro pro Monat wird vorausgesetzt. Die Bewerbung um das Visum in Estland online möglich.

• Spanien: 

EU-Bürger können bis zu drei Monate ohne jede Restriktion in Spanien remote arbeiten. Danach müssen sie sich bei den lokalen Behörden registrieren, um ihren Aufenthalt zu verlängern.

Ein Visum für digitale Nomaden aus Nicht-EU-Ländern, das Anfang 2023 in Kraft treten sollte, berechtigt zum Leben und Arbeiten in Spanien für bis zu fünf Jahre. Für dieses Visum ist qualifiziert, wer bei einem nicht spanischen Arbeitgeber angestellt ist, eine feste Bleibe in Spanien vorweisen kann und zwischen 1.000 und 3.000 Euro im Monat verdient.

• Norwegen: 

Digitale Nomaden können sich für ein Visum in Svalbard bewerben – einem der teuersten Orte der Welt. Für andere Teile Norwegens gilt das Visum nicht. Es ist lebenslang gültig.

Interessenten müssen lediglich nachweisen, dass Sie über die nötigen finanziellen Mittel verfügen, um ihren Aufenthalt in Norwegen zu finanzieren.

• Zypern: 

Seit Oktober 2021 bietet Zypern mit dem Digital Nomad Visa Scheme ein Visum für eine begrenzte Zahl von Telearbeitenden an. Das Visum ist ausschließlich für Bürger aus nicht EU-Staaten und hat eine Gültigkeit von einem Jahr und kann um zwei weitere Jahre verlängert werden. Bewerber müssen bei einer Firma außerhalb von Zypern angestellt sein und ein monatliches netto Mindesteinkommen von 3.500 Euro vorweisen.

AFRIKA

• Namibia: 

Das Land versucht, mit einem neuen Visum vor allem Deutsche anzulocken. Mit Deutsch als anerkannter Regionalsprache, einem stabilen Stromnetz und Internetzugang, bietet Namibia abseits der landschaftlichen Attraktivität passende Rahmenbedingungen. Finanzielle

Voraussetzung ist ein Einkommen von 2.000 USD. Das Visum hat eine Gültigkeit von 6 Monaten.

• Südafrika: 

hat im April 2022 ein neues Visum für digitale Nomaden in Aussicht gestellt. Das Cabo Verde Digital Nomad Visa gibt es bereits seit Dezember 2020. Es ermöglicht einen Aufenthalt für 6 Monate mit der Möglichkeit auf Verlängerung.

ASIEN

• Dubai: 

Das Emirat versucht schon seit einem Jahrzehnt, hochkarätige Touristen anzuziehen.

Daher ist ein Umzug in den Stadtstaat mit einigen Annehmlichkeiten verbunden. Das Programm Work Remotely from Dubai ist seit März 2021 in Kraft und ermöglicht es Ausländern, ein Jahr lang in dem Golfstaat zu leben und zu arbeiten. Das gesamte Visum kostet den Antragsteller 611 US-Dollar. Darin enthalten sind alle Antragsgebühren sowie eine Emirates-ID-Karte, die es der Inhaberin bzw. dem Inhaber erlaubt, ein Bankkonto zu eröffnen, eine Wohnung zu mieten und Kinder in lokalen Schulen einzuschreiben. Dubai lockt außerdem mit einer schnellen Internetverbindung und Steuerfreiheit (zumindest vor Ort). Um sich für ein Visum im Rahmen des Work Remotely from Dubai-Programmes zu qualifizieren, müssen Interessenten einen noch mindestens sechs Monate lang gültigen Reisepass vorlegen. Geschäftsinhaber müssen die Kontoauszüge der vergangenen drei Monate vorlegen und über ein monatliches Einkommen von mindestens 5.000 US-Dollar verfügen. Arbeitnehmer müssen einen Arbeitsvertrag mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr und ein Monatsgehalt von mindestens 5.000 US-Dollar nachweisen.

• Indonesien hat bereits 2021 ein Visum für digitale Nomaden in Aussicht gestellt, bisher allerdingskein entsprechendes Gesetz dazu verabschiedet.

• Taiwan bietet mit der Taiwan Employment Gold Card eine Lösung für digitale Nomaden an. Sie gilt für acht ausgewählte Berufsfelder (Architektur, Kultur und Kunst, Ökonomie, Bildung, Finanzen, Recht, Nationale Verteidigung, Wissenschaft und Technologie und Sport). Wer ein monatliches Einkommen von mindesten 5.700 US-Dollar nachweisen kann, darf mit dem Visum bis zu drei Jahre lang in Taiwan arbeiten und leben.

• Thailand: 

Als klassisches Ziel für Telearbeitende und digitale Nomaden bietet Thailand verschiedene Möglichkeiten für ein Arbeitsvisum. Während sich das Smart S Visum an Unternehmer richtet und das Retiree Visum an Pensionäre, gibt es seit Herbst 2022 das Long-Term Resident (LTR) Visum für Digitale Nomaden. Das LTR ermöglicht einen Aufenthalt von fünf Jahren mit der Möglichkeit auf eine Verlängerung um weitere fünf Jahre. Die Hürden für das neuartige Visum liegen jedoch hoch. Gefordert sind Vermögenswerte von mindestens einer Million US-Dollar, ein Jahreseinkommen von mindesten 80.000 US-Dollar über die vergangenen zwei Jahre, ein Investment von mindestens 500.000 US-Dollar in thailändische Staatsanleihen, in Eigentum oder direkt in lokale Unternehmen. Außerdem ist eine für Thailand gültige Krankenversicherung erforderlich, die Kosten in Höhe von mindestens 50.000 US-Dollar abdeckt.

Quelle: April International

Über APRIL

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