Der Kreditkarten- und Abrechnungsspezialist AirPlus hat eine Bilanz des ersten Halbjahres 2024 vorgelegt. Der aktuelle „AirPlus Business Traveller Index“ zeigt, dass deutsche Unternehmen ihre Mitarbeiter wieder öfter auf Geschäftsreisen schickten, allerdings war die Steigerung geringer als von vielen Experten vorhergesagt.
Bei der Betrachtung aller über AirPlus abgewickelten Transaktionen zeigt sich, dass die Anzahl der verkauften Tickets gegenüber dem Vorjahr leicht um 1,6 Prozent zunahm. „Persönliche Begegnungen bleiben neben virtuellen Meetings unverzichtbar. Trotz Widrigkeiten wie Streiks und Flugausfälle insbesondere zum Jahresanfang waren die deutschen Geschäftsreisenden im ersten Halbjahr häufiger unterwegs“, bestätigt Mads Krumhardt Enggren, der neue CEO von AirPlus International.
Allerdings buchten die Reisenden ihre Flüge im Durchschnitt 28,8 Tage vor Abflug und damit mehr als zwei Tage früher als noch im Vorjahr (26,6 Tage). Die Firmen möchten sich so offenbar frühzeitig Kapazitäten und Preise sichern und für mehr Planungssicherheit sorgen. Weibliche Reisende agierten dabei in jedem Markt vorausschauender als ihre männlichen Kollegen und buchten Reisen im Schnitt fast fünf Tage früher (31,8 vs. 27,7 Tage).
Deutlich war auch der Bleisure-Trend, Geschäftsreisen mit einem privaten Aufenthalt zu verlängern. 15,8 Prozent der Reisenden starteten ihren Trip an einem Wochenende, das entspricht einem Plus von 0,4 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr.
Bereits seit einigen Jahren geht der Trend zu weniger Inlandsflügen und längeren Reisen. Dies lässt sich mit den Bemühungen der Firmen für mehr Nachhaltigkeit begründen. So kombinieren Mitarbeiter häufig verschiedene Termine zu einer längeren Reise, anstatt mehrere Kurztrips zu tätigen. Trotzdem dauerte eine durchschnittliche Dienstreise mit 5,7 Tagen ähnlich lange wie bereits 2023 (5,8 Tage). Der Anteil eintägiger Kurztrips sank von 7,1 auf 6,9 Prozent. Und der Anteil der innerdeutschen Flüge sank in diesem Jahr nur minimal von 35,1 auf 35 Prozent.
Verbessert hat sich dagegen der Reisekomfort. Mehr Reisende entschieden sich für Flüge in der Business Class (14,1 vs. 13,7 %) oder Premium Economy (14,1 vs. 13,7 %), die Economy Class verzeichnete dagegen einen Rückgang (84,1 vs. 84,9 %). Auch die Preise bewegten sich nur minimal: für ein Ticket in der Economy Class zahlte man im Durchschnitt 521 Euro (+0,8 %), für die Business Class wurden 3.583 Euro fällig, 2,6 Prozent weniger als im Vorjahr.
Die beliebtesten Reiseziele der Deutschen änderten sich gegenüber dem Vorjahr nicht: in Europa waren dies Großbritannien, Spanien und Frankreich, im Rest der Welt die USA, China und Indien.