Der Deutsche Reiseverband (DRV) diskutierte mit seinen assoziierten Mitgliedern auf einer Bereichsversammlung in Köln die nötigen Veränderungsprozesse in der Vermarktung von Städte-Reisezielen vor dem Hintergrund des Klimawandels. 

„Destinationen in Deutschland befinden sich im Wandel und gehörten in der Corona-Zeit zu den Gewinnern. Aber sie müssen sich nachhaltiger im nationalen wie internationalen Vertrieb aufstellen und ihre regionalen Partner hierzu mitnehmen“, so DRV-Vizepräsidentin Susanne Schick.

Die Tourismusorganisation KölnTourismus betonte, dass sich die Stadt diesem Paradigmenwechsel im Städtetourismus vom Destinationsmarketing hin zum Destinationsmanagement mit einer strategisch-konzeptionellen Neuausrichtung stelle und eine Profilschärfung vornehme: „Der Weg dorthin ist eine konsequente Zielgruppenorientierung und das Besetzen ausgewählter Themen“, erklärte Claudia Neumann von KölnTourismus.

Der Städtetourismus befinde sich in einem Veränderungsprozess, der sich in den letzten Jahren rasant beschleunigt hat. Vor dem Hintergrund globaler Veränderungen wie dem Klimawandel sowie Megatrends wie Urbanisierung und Individualisierung und dem Bedürfnis der Menschen nach Mobilität und Sicherheit müsse sich jede Destination auf ihre Stärken besinnen und diese nachhaltig präsentieren. 

Die von KölnTourismus aufgezeigten Veränderungen durch den Klimawandel griff Swantje Lehners von der Nachhaltigkeitsinitiative Futouris auf und betonte: „Der diesjährige Sommer zeigt: Die Klimakrise steht nicht vor der Tür, sondern ist bereits eingetreten. Immer mehr Menschen wollen ihren Urlaub klimafreundlicher gestalten, stehen dabei jedoch vor der Frage, wie sie klimaschonendere Reiseangebote erkennen können. Um zu erreichen, dass klimafreundlichere Reisen bevorzugt angeboten und gebucht werden, müssen die verursachten Emissionen zunächst einheitlich berechnet und dargestellt werden.“

Dafür sei das Branchenprojekt für Emissions-Berechnungsstandards aus der Taufe gehoben worden: „Transparenz ist der erste Schritt zur Klimaneutralität: Daher ist die klare Zielsetzung unseres aktuellen Futouris-Branchenprojekts ‚Klimabewusst reisen‘ gemeinsam mit dem DRV, eine einheitliche Darstellung des Klima-Fußabdrucks von Reisen am Point of Sale“; so Lehners. Die erste Fassung einer gemeinsamen Berechnungsmethode soll noch in diesem Herbst verabschiedet werden, parallel werden bereits Lösungen entwickelt, um die Klimafußabdrücke ab dem kommenden Jahr in die bestehende touristische IT-Infrastruktur zu integrieren.“

(red)