Der russische Angriff auf die Ukraine hat die Weltwirtschaft in Bewegung versetzt wie selten ein Ereignis zuvor. Wie das „Handelsblatt“ berichtet, erleben wir momentan eine „Zeitenwende“. Es bilden sich durch den Boykott Russlands neue wirtschaftliche Blöcke, was insbesondere für ein so stark vom Außenhandel abhängiges Land wie Deutschland wichtig ist.
Die Wirtschaftsexperten des „Handelsblatts“ sehen in der neuen Blockbildung eine Gefahr für Deutschland. Will der frühere Exportweltmeister nicht den Anschluss verlieren, ist das Werben um neue Partner wichtig, was nicht zuletzt der Besuch des indischen Premierministers Narendra Modi in Berlin gerade zeigte. Das frühere Schwellenland gilt als künftiger Wirtschaftsriese, zu dem gute Beziehungen aufgebaut werden müssen. Allerdings ist derzeit unklar, zu welchem Block Indien tendiert. Wie Indien zählte auch China früher zu den BRIC-Staaten, ist aber mittlerweile eine wirtschaftlicher Gigant und bildet einen eigenen Block. Noch vor den USA ist China der wichtigste Handelspartner Deutschlands.
80 Prozent der Bruttowertschöpfung werden nach Berechnungen des Prognos-Instituts durch Auslandsgeschäfte möglich, 8,4 Millionen Jobs hängen am Außenhandel. Es sortiert sich alles neu, aus Lieferketten werden Liefernetzwerke im befreundeten Umfeld. „Womöglich werden Handelsabkommen zur neuen Jobgarantie“, mutmaßt das „Handelsblatt“.