Das Ergebnis einer Umfrage im Auftrag des Portals Holidaycheck ist erstaunlich: Obwohl über das Thema Nachhaltigkeit seit Monaten in der Öffentlichkeit diskutiert wird, haben viele deutsche „Reiseweltmeister“ keine Ahnung von den Möglichkeiten nachhaltigen Reisens.
Befragt wurden 1.000 ausgewählte Bundesbürger im Alter zwischen 16 und 69 Jahren. Ein Viertel kennt keine nachhaltigen Reisemöglichkeiten, Zertifizierungs- und Gütesiegel in der Reisebranche sind über 60 Prozent der Befragten völlig unbekannt. Nur knapp 20 Prozent der Umfrageteilnehmer wissen, dass sowohl Unterkünfte als auch Verkehrsmittel und Pauschalreiseanbieter nachhaltige Zertifizierungen anbieten. Auch die Möglichkeit, CO2-Emissionen von Unterkünften und Transportmitteln zu kompensieren, ist nur knapp einem Viertel bekannt.
Trotz dieses ernüchternden Wissensstands geben sich viele Urlauber durchaus umweltbewußt. Zwei Drittel der Befragten wären bereit, zur Schonung des Klimas künftig auf Kreuzfahrten zu verzichten. Mehr als die Hälfte würde auch auf Flugreisen verzichten oder diese durch andere Verkehrsmittel ersetzen. Reisen mit dem Auto würden über 50 Prozent vermeiden, um die Umwelt nicht weiter zu belasten. Darauf angesprochen, könnten viele sich vorstellen, in Zukunft stärker darauf zu achten, ob die gewählte Unterkunft, der Pauschalreiseveranstalter und das Transportmittel eine Zertifizierung für Umweltfreundlichkeit aufweisen kann.
Sobald der Umweltschutz mit einem Aufpreis zum Beispiel für CO2 Kompensationszahlungen verbunden ist, sind viele Urlauber nicht mehr so begeisterte Umweltschützer. Die Gegenargumente sind: Man weiß nicht, wofür der Aufpreis der CO2-Kompensation verwendet wird, und man hat nicht das Gefühl, durch die Buchung eines nachhaltigen, aber teureren Angebots etwas bewegen zu können. Drei Viertel der Befragten wollen sich im Urlaub einfach nicht mit dem Thema Klimaschutz beschäftigen, da Urlaubsreisen eine Belohnung für das übers Jahr Geleistete darstellen.
Vor allem in der jüngeren Zielgruppe ist die Bereitschaft hoch, für Nachhaltigkeit beim Reisen einen Aufpreis zu zahlen. Für die Hälfte der 16- bis 29-Jährigen wäre ein Aufschlag bis zur 20 Prozent auf den Gesamtreisepreis akzeptabel. Bei ihnen mangelt es nicht an der Bereitschaft, sondern an Informationen, wie Urlaub nachhaltig gestaltet werden kann.
(red/ Quelle: Reisevor9)