Eine Umfrage des Verbands Deutsches Reisemanagement (VDR) unter seinen Firmenmitgliedern zeigt ein eher pessimistisches Stimmungsbild. Nur ein Drittel der Unternehmen bucht bereits wieder so viele Geschäftsreisen wie in der Zeit vor der Corona-Pandemie. Der Verband erwartet auch in diesem Jahr keine größere Steigerung.

Während in anderen Geschäftsreisenmärkten wie den USA oder den europäischen Nachbarstaaten Spanien, Niederlande und den skandinavischen Ländern die Buchungszahlen bereits wieder das Niveau von 2019 erreicht haben, hinken Deutschland und Großbritannien deutlich hinterher. Nur ein Drittel der befragten Firmen erreicht bereits wieder bei der Anzahl der Reisen das Vor-Pandemie-Niveau, 22 Prozent überschreiten es sogar, elf Prozent liegen nur knapp darunter (mit 90-99 %). Bei etwa einem Viertel (27 %) der Befragten beträgt das aktuelle Reisevolumen 80 bis 89 Prozent von 2019. Bei knapp einem Drittel (32 %) liegt es zwischen 50 und 79 Prozent im Vergleich zur Vor-Pandemie-Zeit.

Die Hauptgründe für den Rückgang der Anzahl von Reisen sind die Nutzung von Videokonferenzen (89 %), die Bündelung von Terminen während einer Reise (57 %) oder die Budgetbeschänkungen für Dienstreisen in den Unternehmen (51 %). Als weitere Gründe dafür, dass weniger gereist wird, geben die Firmen die gestiegenen Kosten im Vergleich zu 2019 (44%), umweltbezogene Nachhaltigkeitsaspekte (36%), weniger Geschäftsreiseanlässe (23 %) und die Neuausrichtung des Unternehmens nach der Pandemie (15 %) an. Das Thema Reisesicherheit sehen nur acht Prozent als Grund, obwohl 18 Prozent höhere Kosten für die Sicherheit benennen.

Der VDR schätzt, dass sich dieser Trend in 2024 fortsetzt. Denn nur ein Viertel der Unternehmen geht von einer Erhöhung des Reisevolumens im Vergleich zu 2019 in den nächsten 18 Monaten aus. 37 Prozent gehen von einem gleichbleibenden Reisevolumen aus, 34 Prozent glauben sogar, dass es weiter sinkt.

Die große Mehrheit der befragten Travel Manager glaubt, dass sich das aktuelle Streikgeschehen zu Beginn des Jahres negativ auf die Geschäftsreisetätigkeit ihres Unternehmens auswirkt. Die unterschiedlichen Streiks im Luftverkehr, bei der Bahn und im ÖPNV behindern den Umstieg auf klimafreundliche Verkehrsmittel, erzeugen einen erheblichen Mehraufwand für das Travel Management und zusätzliche Kosten für Unternehmen durch Umbuchungen und Stornierungen von Geschäftsreisen.

Quelle: VDR

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