Die Messe-Wirtschaft ist alarmiert: nach einem Bericht des Handelsblattes wurden für den Herbst bereits 70 Prozent aller Messen in Deutschland abgesagt. 

Schuld ist angeblich die sich rasch ausbreitende Delta-Variante des Coronavirus. 

Noch vor einigen Monaten herrschte Optimismus in der Messewirtschaft. Sinkende Inzidenzwerte und die zunehmende Zahl von Geimpften schienen den Weg auch für internationale Beteiligungen zu ebnen. Messen als wichtiges Marketinginstrument der Wirtschaft wurden für den Herbst dieses Jahres wieder geplant und gebucht. Im Vergleich zum Vorjahr ein deutlicher Anstieg bei den Ausstellern und die Hoffnung auf steigende Umsätze. Die „Anuga“ beispielsweise, die Weltleitmesse der Nahrungsmittelbranche, soll Anfang Oktober tatsächlich ein Comeback auf dem Kölner Messegelände feiern. Sie hatte vor der Pandemie knapp 8.000 Aussteller und 170.000 Besucher. In diesem Jahr sind bislang rund 4.000 ausstellende Unternehmen angemeldet. 

Knapp drei Viertel der in Deutschland geplanten Herbstmessen sind aber bereits wieder abgesagt worden. Sie werden im besten Fall virtuell durchgeführt. Aber alle Fachleute sind sich einig, dass die digitalen Ersatzmessen in der Regel mehr Kosten als Einnahmen generierten. Viele Veranstalter scheuen das Risiko einer Präsenzmesse während der Pandemie. Denn die sich seit Wochen weltweit verbreitende Delta-Variante lässt die Bereitschaft zur Teilnahme an großen Messen deutlich sinken.

Aber nicht nur die großen deutschen Messegesellschaften leiden dadurch unter erheblichen finanziellen Einbußen, sondern auch die von ihnen abhängigen Gewerbe. Der Verband der deutschen Messewirtschaft Auma errechnete schließlich einen Schaden für die durch ausbleibende Messen und von rund 42 Milliarden Euro. Damit dürfte das Messejahr 2021 noch viel schlechter ausfallen als das Jahr 2020. 

Link

Categories: MessenMICE