Seit Jahren fällt in vielen Regionen und Ländern Südeuropas zu wenig Regen. Und das hat einen akuten Wassermangel zur Folge, der auch in immer mehr Urlaubsgebieten spürbar wird. Jetzt hat die nordostspanische Region Katalonien um Barcelona die Notbremse gezogen und den Wassernotstand ausgerufen.

Die auch bei deutschen Urlaubern beliebte Ferienregion um die Costa Brava und die Hauptstadt Barcelona sieht sich gezwungen, wegen der  seit drei Jahren anhaltenden Trockenheit den Wasserverbrauch für die Bürger, aber auch für ausländische Besucher drastisch einzuschränken. Betroffen sind neben der Hauptstadt Barcelona und 200 weitere Gemeinden, in denen der Notstand ab sofort gilt. Dort dürfen nur noch maximal 200 Liter Wasser pro Tag und Person verbraucht werden.

Diese Einschränkung des Wasserverbrauchs bringt einige Verbote mit sich: Autos dürfen nicht mehr gewaschen werden, Straßen und Bürgersteige nicht mehr mit Wasser gereinigt werden. Private Pools dürfen nur noch mit wiederaufbereitetem Wasser befüllt werden. Private und öffentliche Gärten und Parks dürfen nur noch eingeschränkt und auch nur mit wiederaufbereitetem Wasser bewässert werden. Bei Verstößen gegen diese Verbote drohen Geldbußen von bis zu 150.000 Euro.

Noch härter treffen die Beschränkungen die Landwirtschaft, die ihren Wasserverbrauch um 80 Prozent reduzieren soll. Auch die Industrie soll 25 Prozent ihres Wasserverbrauchs einsparen. Falls die Dürre weiter anhält, ist sogar geplant, das Limit in einer zweiten Phase auf 180 Liter pro Tag und in einer dritten Phase sogar auf 160 Liter pro Tag herab zu setzen.

Noch größere Beschränkungen konnten bisher nur vermieden werden, weil rund 55 Prozent des in der Region genutzten Wassers schon aus Entsalzungs- und Wiederaufbereitungsanlagen kommen. Für den Bau solcher Anlagen werden in Spanien Millionen ausgegeben. Durch die seit Jahren anhaltende Trockenheit sind im ganzen Land die Pegelstände der Stauseen und Wasserreservoirs dramatisch gesunken. Einige Stauseen sind praktisch leer, andere nur noch zu rund 15 Prozent gefüllt. Noch vor anderthalb Jahren lag der Füllstand bei gut 60 Prozent.

(red)

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