Die Deutsche Bahn behauptet, dass die Ticket-Preise über die verschiedenen Vertriebskanäle identisch sind, woran es berechtigte Zweifel gibt. Wie das Portal ’notebookcheck.com‘ ermittelte, gibt es erhebliche Preisunterschiede, je nachdem ob man an einem Fahrkartenautomaten oder online gebucht hat.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich ein Bahn-Ticket zu kaufen – an einem Fahrscheinautomaten, am Schalter im DB-Reisezentrum, über die Website bahn.de (oder die ältere Seite reiseauskunft.bahn.de) oder über die neue App ‚DB Navigator‘. Die Tester von notebookcheck.com haben dabei festgestellt, dass die Tickets am Automaten häufig billiger sind als über den DB Navigator. Die Unterschiede reichen von 2 Euro bis zu 45 Euro für ein Ticket von Berlin nach München (Test am 7. November mit BahnCard 25).
Dabei spielt nicht zuletzt der gewählte Abfahrtsbahnhof eine entscheidende Rolle. Bei der Eingabe des Abfahrtsortes ‚Berlin‘ wurde auf der alten Buchungsplattform (reiseauskunft.bahn.de), die die Automatenpreise anzeigt, eine günstige Umsteigeverbindung über Nürnberg für 25 Euro angeboten., auf der laut DB „neuen und optimierten“ Website und der App lag der günstigste Preis bei 70 Euro. Denn die neue Plattform unterscheidet zwischen ‚Berlin‘ und ‚Berlin Hauptbahnhof‘ als Startpunkt und nur in der zweiten Option wird die Umsteigeverbindung mit dem günstigen Preis angezeigt.
Was die Suche nach dem günstigsten Ticket noch weiter verkompliziert, ist die Ankündigung der Bahn, bis Ende 2023 die Sparpreise am Automaten nicht mehr anzubieten. Wer also kurzfristig einen Fahrschein kaufen will, wird am Automaten und auf der älteren Plattform reiseauskunft.bahn.de nur die teuren Flex-Preise buchen können. Die günstigeren Spartarife werden dann nur noch auf der App DB Navigator zu finden sein. Und der preisbewusste Reisende sollte auf jeden Fall in Großstädten wie Berlin oder Hamburg die verschiedenen Abfahrtsbahnhöfe miteinander vergleichen, denn nicht von allen Startpunkten werden günstige Umsteigeverbindungen angezeigt.
