Safe Cities Index 2021: Was bedeutet diese Aussage von Fang Zhao, Professor für Innovation und Strategie an der Staffordshire Business School? Einige Indikatoren sind absehbar…

  • Die digitale Sicherheit hat jetzt eine noch höhere Priorität, da sich Arbeit und Handel zunehmend ins Internet verlagert haben; 
  • die für die Sicherheit der Infrastruktur Verantwortlichen müssen sich auf dramatische Veränderungen im Reiseverhalten sowie auf unterschiedliche Orte, an denen Einwohner Versorgungsleistungen in Anspruch nehmen, einstellen; 
  • die für die persönliche Sicherheit zuständigen Behörden müssen sich mit einer großen, vom Lockdown bestimmten Veränderung der Kriminalitätsmuster auseinandersetzen; 
  • die Priorität, die Stadtbewohner und Behörden der Umweltsicherheit beimessen, ist jetzt höher, da COVID-19 als deutliche Warnung vor unerwarteten Krisen dient.

Es hat in der aktuellen Ausgabe des „Safe Cities Index“ einen Wechsel an der Tabellenspitze gegeben. Die beiden sichersten Städte sind nun Kopenhagen und Toronto, was aber keine grundsätzliche Veränderung bedeutet, sondern eher eine Neuordnung unter den Top-10-Städten. Die bisherigen Spitzenreiter Tokio und Singapur sind ebenfalls vorn mit dabei, belegen die Plätze drei und vier von insgesamt 60 untersuchten Städten. Weit hinten landen viele südamerikanische Großstädte wie Bogotá, Mexico City oder Quito. Die unsicherste lateinamerikanische Stadt ist laut der Studie Caracas in Venezuela. 

In die Wertung eingeflossen sind 76 Indikatoren zu verschiedenen Aspekten der städtischen Sicherheit, darunter Datenschutzpolitik, psychische Gesundheit, Durchsetzung der Verkehrssicherheit, Verfügbarkeit von Polizeikräften pro Einwohnerzahl und Luftqualität. Mittels der Indikatoren wird in fünf übergeordneten Kategorien bewertet: persönliche Sicherheit, Gesundheit, Infrastruktur, digitale Sicherheit und – neu in diesem Jahr – Umweltsicherheit.

Auffällig bei den Ergebnissen ist, dass Städte in verschiedenen Regionen der Welt unterschiedliche Stärken haben. Städte im asiatisch-pazifischen Raum schneiden im Durchschnitt besser ab, wenn es um die Gesundheitssicherheit geht, europäische Städte bei der persönlichen Sicherheit und nordamerikanische Städte bei der digitalen Sicherheit. Diese Unterschiede deuten darauf hin, dass die Priorität, die den verschiedenen Arten von Sicherheit eingeräumt wird, durch unterschiedliche historische Erfahrungen auf regionaler, nationaler oder städtischer Ebene beeinflusst werden kann.

Interessant ist, dass in der neuen Kategorie Umweltsicherheit reichere Städte oft ihrem Anspruch hinterher hinken. Sie haben auf dem Papier zwar solide umweltpolitische Ziele formuliert, die aber ungenügend umgesetzt werden. In diesem Punkt sind ihnen Städte mit niedrigeren Einkommen voraus, Bogotá zum Beispiel liegt in dieser Kategorie auf Platz 4.

Der »Safe Cities Index« wird seit vier Jahren von der »Economist Intelligence Unit« der Zeitschrift The Economist erstellt und von der NEC Corporation gesponsert. 

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