Die Mietwagen-Preise werden in diesem Sommer in vielen europäischen Ferienregionen leicht sinken. Das ist die gute Nachricht.

Die schlechte Nachricht ist, dass vor allem die bei vielen Urlaubern beliebten Kleinwagen davon nicht betroffen sind. 

Warum gerade diese Fahrzeugklasse relativ teuer bleibt, erklärt Kai Sannwald, Chef des Mietwagen-Brokers Sunny Cars, mit den Lieferproblemen der Autohersteller. Zu Beginn der Corona Pandemie, als die Nachfrage plötzlich einbrach, hatten die Autovermietungen riesige Flotten, die sie dann teilweise an die Autofirmen zurückgaben. Als nach dem Abklingen der Pandemie wieder mehr gereist wurde, waren plötzlich zu wenige Mietwagen verfügbar. Und die Hersteller konnten nicht schnell genug neue Fahrzeuge produzieren und liefern, vor allem keine Kleinwagen.

Das hat zwei Gründe: zum einen gibt es einen eklatanten Teilemangel durch Lieferketten Probleme, zum anderen haben die Hersteller in der Zwischenzeit ihre Produktpalette verändert. Sie setzen heute mehr auf die großen, gewinnträchtigen Luxuslimousinen und die teuren SUVs. Kleinwagen wie ein VW Polo oder ein Opel Corsa, die von Urlaubern stark nachgefragt werden, weil sie sparsam sind, vier Personen genügend Platz bieten und durch die engen Gassen kleiner Dörfer passen, werden zum Teil gar nicht mehr oder nicht mit oberster Priorität produziert.

Außerdem haben sich die Einkaufskonditionen für die Vermieter verschlechtert, da die Hersteller angesichts knapper Verfügbarkeiten im Kleinwagenbereich keine günstigen Preise anbieten und keine Rabatte gewähren müssen. Das führt dazu, dass die Vermieter aufgrund der höheren Kosten die Preise in diesem Segment hoch halten werden, erklärt Sannwald. Denn die Preisgestaltung sei vor allem abhängig von der Verfügbarkeit und auch die Instandhaltung sei aufwändiger als früher. Kleinwagen seinen nur schwer zu bekommen, das gleiche gelte für weitere Fahrzeugklassen wie Vans, Minibusse und kleinere SUVs. 

(red)

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