Was wir bereits im Newsletter vom 09. Februar angeprangert haben („grüne Augenwischerei„), hat jetzt der Chef einer der größten US-Fluggesellschaften bestätigt. Scott Kirby nennt die CO2-Kompensation im Rahmen von Klimaschutzprojekten schlicht einen Betrug.

Airlines sollten lieber in nachhaltige Kraftstoffe und neue Technologien investieren.

Kirby kritisierte auf einer Veranstaltung des US-Magazins Politico die in der Branche weit verbreiteten CO2-Ausgleichsysteme als „Greenwashing“. Die meisten Öko-Initiativen von Airlines beträfen „Wälder, die nie abgeholzt werden, oder Bäume, die sowieso gepflanzt werden würden.“

Ziel von United Airlines sei es dagegen, weniger CO2 auszustoßen, u.a. durch die Nutzung von nachhaltigen Kraftstoffen (SAF). Diesen Ansatz verfolgen auch andere Airliner, die ihren Passagieren die Möglichkeit geben, nicht nur Klimaschutzprojekte zu unterstützen, sondern auch Geld für die Entwicklung nachhaltigen Treibstoffs zu spenden.

Von den neuen Technologien ist Kirby am meisten von dem ‚Direct-Air-Capture‘-Verfahren überzeugt, durch das für verschiedene Zwecke wieder verwendbares Kohlenstoffdioxid aus der Luft gewonnen wird. Dabei strömt die Luft durch einen speziellen Filter, wobei ihr das CO2 entzogen wird.

Grundsätzlich sehen immer mehr Touristiker das Thema CO2-Kompensation kritisch. Auf den Punkt gebracht hat es TUI-Chef Sebastian Ebel in einem Interview mit aeroTELEGRAPH: „Es geht darum, zu vermeiden, nicht zu kompensieren. Denn nur weil wir Zertifikate kaufen, ändert sich ja nicht unser Fußabdruck.“